Tanzschuhe statt Wanderstiefel
Zum 150. Jahrestag seiner Gründung hat der Schwarzwaldverein Lahr am Donnerstag in den Gewölbekeller des Palais Wunderlich eingeladen. Statt Reden standen Beats auf dem Programm – das kam gut an.
Anlass war der Geburtstag der Ortsgruppe, die am Tag der Veranstaltung vor genau 150 Jahren gegründet worden war. Der Tanzabend war die vorletzte Veranstaltung des Jubiläumsjahres.
Zum zwanglosen Kommen aufgefordert waren nicht nur Mitglieder, sondern alle aus Lahr und Umland, die sich dem Verein verbunden fühlen. Weil sie vielleicht schon einmal als Hüttenbesucher oder Wanderer die Erfahrung gemacht haben, dass sich da ein Verein darum kümmert, dass niemand vor lauter Bäumen den Weg durch den Wald nicht findet.
Die Befürchtung, die der Vorsitzende Andreas Kaufmann in seiner erfreulich knapp gehaltenen Begrüßung geäußert hatte, war völlig unbegründet. Mit einem Grinsen ließ er die schon aufgeregt mit den Absätzen scharrenden Tänzerinnen und Tänzer wissen, dass ihm beim Mittagessen der Gedanke durch den Kopf geschwirrt sei: "Und was ist, wenn keine Sau kommt?" Er durfte beruhigt feststellen, dass sehr viele Menschen der Einladung gefolgt waren, etliche davon im eigens zum Jubiläum gestalteten grünen T-Shirt mit der Aufschrift "Weggefährt:Innen".
"Damit reicht’s auch", ließ Andreas Kaufmann nach nicht mal einer Minute wissen. "Ich bin gekommen, die Tanzfläche zu eröffnen, damit wir vom Wandermodus in den Tanzschritt übergehen können". Das ließen sich die Partygäste nicht zweimal sagen. Gestärkt mit zünftigen Leberkäs-Weckle und allerlei leckeren Tröpfchen lösten sich immer mehr Besucherinnen und Besucher von den locker auf den Raum verteilten Bistrotischen, stellten ihre bis dahin angeregt geführten Gespräche ein, um ihrer Tanzlust zu frönen. Auch Elisabeth Kempf, stellvertretende Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, schwang an diesem Abend in gelöster Stimmung ihr Tanzbein. DJ Martin Eble lieferte die flotten Beats dazu.
Das Ambiente im Gewölbekeller passte perfekt: Überwiegend in warm-schummrigen Rottönen angestrahlte Natursteinrundbögen mit verschwiegenen Nischen versetzten die meist älteren Semester in ihre Jugendzeit zurück. Die an den Wänden entlang geführte breite Sitzbank lud zum Ausruhen nach dem schweißtreibenden Abtanzen ein.
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