Freiburg
Suchhunde in Aktion: Wie birgt man Tote aus dem See?
Zwar galt es, nur eine Jogginghose und keinen Toten zu bergen. Aber die Hunde der Suchhundestaffel Freiburg waren bei der Übung mit Eifer dabei. Ihr wichtigstes Utensil: die Nase.
So, 27. Apr 2014, 20:19 Uhr
Freiburg
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Supernasen in Aktion: Zum Internationalen Tag des Rettungshundes zeigten die Suchhunde der Suchhundestaffel Freiburg, ihre Hundeführerinnen und -führer sowie die Rettungstaucher der Tauchergruppe Pinguin, wie man einen Toten aus dem See birgt. Bei diesem Einsatz war’s glücklicherweise nur eine pinkfarbene Jogginghose, die geborgen werden musste.
"Wir simulieren hier folgendes: Jemand wird seit zwei Tagen vermisst und könnte im See liegen", erklärt Hundeausbilderin Julia Reisen. Am Freitag Abend hatte Axel Gerber, Einsatzleiter bei den Rettungstauchern, eine pinkfarbene Jogginghose mit einem Gewicht im See versenkt. Deren Geruch sollen die Hunde orten und damit den Tauchern anzeigen, wo sie suchen sollen. "Hunde haben eine Supernase", sagt Reisen, "Geruch in bis zu 40 Metern Tiefe ist für sie überhaupt kein Problem."
Zuerst darf Xenia ins Rettungsboot. Das fährt wie abgezirkelt kreuz und quer über den See. Immer, wenn Xenia die Jogginghose riecht, bellt sie – verfliegt der Geruch, hört sie auf. Wenn sie bellt, drückt Janos Reiberg auf sein Navigationssystem GPS und markiert so die Stelle. Das gleiche machen Frieda und ihre Hundeführerin Melanie Avlar bei der nächsten Fahrt. Im Vergleich der Computerdaten können die Hundeführer den Rettungstauchern dann ziemlich genau sagen, wo sie ins Wasser steigen müssen: Das kriegen die Fachleute meist auf 20 Meter genau hin.
"Mitten im See tauchen wir vom Rettungsboot aus", erklärt Taucheinsatzleiter Gerber, "bis zu 30 Meter kann man’s mit Leine vom Land aus machen." Zwei bis drei Einsätze pro Jahr haben die Rettungstaucher, die Rettungshundeführer sind öfter unterwegs. Sie suchen mit ihren Hunden nämlich nicht nur im Wasser, sondern auch in der Fläche – etwa im Wald, wenn jemand vermisst wird – oder in Trümmern.
Xenia und Frieda jedenfalls machen ihre Sache gut, trotz des recht starken Windes am Sonntag. Wieder an Land, lassen sie sich von den Nachmittagsspaziergänger bewundern ("der ist ja so klein"), und auf dem Wasser bleiben sie vorbildlich professionell – trotz unbeeindruckter Schwimmer, die an diesem wechselhaften Sonntag ihre Runden im See ziehen.