Wohnen

Studie: Die Not auf dem Wohnungsmarkt wird wohl weiter wachsen

Deutschland braucht dringend mehr bezahlbare Wohnungen. In den kommenden Jahren wird sich die Situation laut Experten trotz einiger Lichtblicke wohl weiter verschlimmern.  

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Nicht nur Studenten suchen bezahlbaren Wohnraum.  | Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)
Nicht nur Studenten suchen bezahlbaren Wohnraum. Foto: Frank Rumpenhorst (dpa)

Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird sich in den kommenden Jahren wohl noch einmal erheblich verschärfen. Davor warnte der Rat der Immobilienweisen bei der Vorstellung seines Frühjahrsgutachtens. "Wir müssen jetzt durch ein Tal der Tränen durch", sagte Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft. "Dieses Tal der Tränen liegt daran, dass wir eine riesige Lücke haben zwischen dem, was gebaut werden müsste und was eigentlich gebaut wird und auch in den nächsten Jahren auf den Markt kommt." Für 2024 ist laut Gutachten nur mit etwa 210.000 neu genehmigten Wohnungen zu rechnen, ein Rückgang von 45 Prozent gegenüber 2023.

Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen, insbesondere in Großstädten und Ballungsräumen, werde in den kommenden Jahren jedoch weiter hoch bleiben, heißt es im Gutachten. Die Verknappung von Wohnraum werde zur Folge haben, dass die Mieten, insbesondere in begehrten Stadtlagen, weiter steigen.

"Momentan fühlen wir uns tatsächlich gefesselt durch starke Auflagen", sagte Iris Schöberl, Präsidentin beim Zentralen Immobilien Ausschuss. Beim Wohnungsbau brauche es in diesem Frühjahr einen Befreiungsschlag. "Der Wohnungsbau macht gerade eine schwere Zeit durch", sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die wirtschaftliche Entwicklung seien weiterhin spürbar – auch beim Wohnungsbau.

Immerhin, es gibt Lichtblicke

Einige Lichtblicke gibt es laut Gutachten bereits. So böten niedrigere Zinsen einen Wachstumsimpuls und auch die Finanzierungsbedingungen hätten sich leicht verbessert. Bis Mitte 2025 könnten sich die Investitionen in den Wohnungsbau demnach erholen.

Der Rat fordert Politik und Wirtschaft zu zahlreichen weiteren Maßnahmen auf. "Bitte runter mit der Regulierung", sagte Schöberl. Unter anderem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, heißt es im Gutachten. Hier seien die Kommunen in der Pflicht durch Digitalisierung, Bürokratieabbau und mehr Personal in Bauämtern, um Abläufe zu beschleunigen.

Zudem sei es wichtig, die Kosten im Wohnungsbau zu senken, zum Beispiel durch eine stärkere Förderung von standardisierten Bauverfahren. Aktuell sei der Wohnungsbau in Deutschland im internationalen Vergleich mit am teuersten, hieß es. Viele kleinteilige Förderprogramme der vergangenen Jahre hätten nicht zu den gewünschten Impulsen geführt. Erforderlich seien daher Strukturreformen, die neben den Förderprogrammen auch das Steuerrecht in den Blick nähmen.

Schlagworte: Iris Schöberl, Klara Geywitz, Ralph Henger
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