Zischup-Reisebericht
Stress in Gizeh
Der Schüler Otto Fetzner war zusammen mit seinem Vater in Ägypten und wollte dort die Pyramiden besuchen. Und das war ziemlich anstrengend. Fetznder geht in die Klasse 8c des Freiburger Goethe-Gymnasiums.
Otto Fetzner, Klasse 8c, Goethe-Gymnasium & Freiburg
Fr, 11. Sep 2015, 16:39 Uhr
Schülertexte
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Als wir am Mittag zu den Pyramiden von Gizeh fahren, bietet sich mir ein unfassbares Bild: Hunderte von fliegenden Händlern, welche bisher den Besuchern kleine Glaspyramiden, Kamelritte und dergleichen angeboten haben, stehen unter sich vor den antiken Monumenten. Als wir den Eintritt bezahlen, stehen schon ungefähr 20 verzweifelte Ägypter um uns herum und bedrängen uns mit ihren Waren und Angeboten für Führungen. Direkt vor unseren Augen steckt ein bärtiger Mann dem mit einem Maschinengewehr bewaffneten Polizisten ein Bündel Geldscheine in die Hand und uns wird mulmig.
Auf dem Pyramidenfeld stürmen dann alle selbsternannten Führer, die uns bemerkt haben, auf uns zu und rufen: "Habibi, I make you good price. You’re my friend!" Wir schaffen es gar nicht bis zu den Pyramiden und können sie auch kaum beachten. Zügig entfernen wir uns vom Ort des Geschehens zu einem etwas abgelegenen kleinen Gräberfeld. Dort kommen wir etwas zur Ruhe und genießen einfach nur den Moment. Als wir nach einer halben Stunde wieder aufbrechen sind wir augenblicklich wieder umgeben von dem Getümmel. Das ist dieses mal kein so großes Problem, da sich eine kleine Gruppe asiatischer Touristen ebenfalls zu den Pyramiden verirrt hat und einen großen Teil der Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Als wir an unserem Taxi ankommen, wartet dort eine weitere Überraschung auf uns: Unser Fahrer ist zwar noch da, auf dem Beifahrersitz sitzt aber ein junger Mann. Dieser war schon bei der Hinfahrt, nachdem wir einige Panzer passiert hatten, auf das fahrende Auto gesprungen und durch die Scheibe nach innen geklettert. Hinter dem Militär beginnt offensichtlich ein rechtsfreier Raum. Unser "Guide" war der aufdringlichste von allen und hatte uns seine Führung aufgezwungen. Jetzt will er Geld für nichts. Mein Vater fordert ihn auf, sofort den Wagen zu verlassen. Der Mann tut aber so, als ob er uns nicht versteht und besteht auf seine Bezahlung. Mein Vater droht mit der Polizei, steigt aus dem Auto und öffnet die Vordertür. Ich halte ihn zurück, aus Angst, dass die Situation eskalieren könnte. Dieses Zeichen versteht der Mann und haut ab. Zurück im leeren Hotel können wir uns dann endlich entspannen.
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