Strenge Regeln bei Tisch

Nicht alles, was schmeckt, dürfen die Spieler im Laufe der EM essen und trinken – und Handys sind bei den Belgiern auch tabu.  

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Schnitzel mit Pommes sind für Österrei...7; lieber Kartoffelsalat dazu essen.    | Foto: Colourbox
Schnitzel mit Pommes sind für Österreichs Kicker tabu – wobei sie eh’ lieber Kartoffelsalat dazu essen. Foto: Colourbox

PARIS (dpa/doe). Während der EM müssen die Fußballstars ihre Gewohnheiten umstellen. Für Alaba und Co. gibt es keine Schnitzel, Alkohol ist auch bei den Nordiren tabu. Für strenge Regeln sorgt Belgiens Trainer Wilmots.

Schon für Weltmeister-Trainer Sepp Herberger waren 1954 sportliche Höchstleistungen und vergnügliches Leben wie "Feuer und Wasser". Bei Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft sind die Trainer wochenlang mit ihren Profis unterwegs und müssen entscheiden, wie viel Freiraum sie den hochbezahlten Fußballern gewähren. Dabei ist längst nicht jeder Trainer so großzügig wie der frühere Nationalcoach Berti Vogts ("Sex vor dem Spiel? Das können meine Jungs halten, wie sie wollen. Nur in der Halbzeit, da geht nichts!"). Ein Überblick:

Österreich:
Bei ihrer zweiten EM-Teilnahme müssen die Österreicher gänzlich auf ihr Nationalgericht, das Wiener Schnitzel, verzichten. Der für den Speiseplan zuständige Teamarzt Richard Eggenhofer hat das Gericht von den Menüs gestrichen. Als Alternative gibt es Fisch und Geflügel. "Hin und wieder kommen von einigen Spielern schon Schmähkommentare, dass sie lieber Schnitzel oder Schweinsbraten auf dem Teller hätten", sagte Eggenhofer schmunzelnd. Das lässt darauf schließen, dass die Spieler auch auf Apfelstrudel mit Schlagobers verzichten müssen.

Kroatien:
Anders als beim ehemaligen Nationalcoach Vogts ist Frauenbesuch bei Trainer Ante Cacic nicht gerne gesehen. "Das war überhaupt kein Thema. Weder Frauen noch Freundinnen", sagte Cacic noch vor dem Turnierauftakt. Auf die Frage, ob seine Spieler vor den Spielen keinen Sex haben würden, antwortete der 62-Jährige: "Wahrscheinlich nicht."

Nordirland:
Während die Fans des EM-Debütanten mit Bier und Spirituosen durch Frankreich fahren, gibt es für die nordirischen Fußballprofis bei ihrer Premiere natürlich keinen Alkohol. Auch auf das populäre Guinness-Bier muss verzichtet werden – nicht nur, weil dieses in der Republik Irland gebraut wird.
Wales:
"Wir haben sehr strikte Regeln beim Essen", verriet Star Gareth Bale. Zu besonderen Anlässen werden diese aber auch gebrochen, wie nach dem 1:2 gegen England. Da wurden für die Waliser deftige Burger und Chips serviert. "Das hellt die Stimmung ein bisschen auf", sagte Bale, der selbst auch Crêpes gegessen hat – immerhin ein paar Kalorien weniger. Es half: Vier Tage später folgten ein 3:0 gegen Russland und damit der Gruppensieg – vor Rivale England. Ob’s bei diesen zuvor fettige Fish ’n’ Chips gegeben hat, ist nicht überliefert.

Spanien:
Der Titelverteidiger und Trainer Vicente del Bosque setzen beim Turnier in Frankreich weiter auf ihre "liberale Politik", wie der 65-Jährige erzählte. "Bei uns gibt es nur Empfehlungen, keine Verbote. Wir sind damit bisher gut gefahren", sagt del Bosque. Demnach darf auch Verteidiger Gerard Piqué weiter Filme aus der Kabine mit der App Periscope verbreiten. Von einer Paella ist indessen nichts bekannt.

Belgien:
Trainer Marc Wilmots verbietet seinen Profis beim Essen die Handys. Kein Gebimmel, kein What’s App. Zudem gilt bei der gemeinsamen Mahlzeit: Angefangen wird erst, wenn Coach Wilmots Platz genommen hat. Ganz wie einst zu Hause also...

Bei den Nationalteams aus Polen und Tschechien ist Familienbesuch willkommen. Während Trainer Adam Nawalka bei Lewandowski und Co. aber die Übernachtung der Spielerfrauen im Hotel verbietet, bestritten die Tschechen ihr Trainingscamp vor der EM sogar mit ihren Familien.

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