Sprache als Freund und Feind zugleich: Oettinger sagt Adieu
Fünf Jahre Ministerpräsident, zehn Jahre EU-Kommissar: Günther Oettinger, der letzte einflussreiche CDU-Politiker aus Baden-Württemberg, verlässt die Bühne. Wir haben ihn auf seiner Abschiedstour begleitet.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
EU-Kommissar Günther Oettinger geht auf das Kronenzentrum in Bietigheim zu, die nächste Veranstaltung, die nächste Ruck-Rede. Es ist ein schöner Spätsommersamstag, in der Fußgängerzone sitzen die Leute beim Eiskaffee, einige grüßen freundlich, ein Mann mittleren Alters ruft: "Kann ich ein Autogramm von Ihnen haben?" Günther Oettinger hat keine Visitenkarten parat, er tritt an den Tisch und schnappt sich einen Bierdeckel. "Woher kommen Sie?", fragt der Schwabe, der im nahen Ditzingen aufgewachsen ist, und zückt seinen Füllfederhalter. Aus dem Schwarzwald, sagt der Mann. Aus Bietigheim, ergänzt die Gattin. "Für das Baden-Württemberg-Paar", schreibt Oettinger auf den Bierdeckel. An die Frau gewandt sagt er frotzelnd: "Gab’s hier keine gscheite Kerle?" Ihr Mann lacht. "Der isch ...