Account/Login

Leichtathletik

Speerwerfer Johannes Vetter aus Offenburg verpasst Olympia

Georg Gulde
  • dpa &

  • Sa, 29. Juni 2024, 23:43 Uhr
    Leichtathletik

     

Speerwerfer Julian Weber ist bei der DM eine Klasse für sich. Ex-Weltmeister Johannes Vetter von der LG Offenburg kann die letzte Chance auf das Olympia-Ticket nicht nutzen. Er muss operiert werden.

Wird nicht bei Olympia in Paris starten können: Johannes Vetter  | Foto: Sven Hoppe (dpa)
Wird nicht bei Olympia in Paris starten können: Johannes Vetter Foto: Sven Hoppe (dpa)

Julian Weber reist als deutscher Speerwurf-Meister zu den Olympischen Spielen nach Paris. Der EM-Zweite aus Mainz holte am Samstag bei den Titelkämpfen der Leichtathleten in Braunschweig seinen vierten nationalen Titel in Folge. Mit 86,63 Metern gelang Weber im sechsten und letzten Versuch die beste Weite, doch auch jeder der anderen fünf Versuche hätte deutlich zum Sieg genügt.

Weber zeigte sich mit seinem Wettkampf insgesamt zufrieden. "Der Ausreißer hat ein bisschen gefehlt, das ist so ein bisschen ärgerlich", sagte der WM-Vierte, der sich nach eigenen Worten gerade in einer harten Trainingsphase befindet. Bei Olympia peilt Weber eine Bestmarke an. "Das ist mein Ziel, dann ist auf jeden Fall eine Medaille drin. Nach heute bin ich noch optimistischer", sagte der 29-Jährige, dem bislang noch ein Wurf über 90 Meter fehlt.

Rang zwei holte Routinier Thomas Röhler, der Olympiasieger von 2016 lag mit 76,84 Metern jedoch schon deutlich zurück. "Mir geht es zu gut, um den Speer in die Ecke zu stellen", erklärte der 32-Jährige aus Jena anschließend. Der erst 19-jährige Max Dehning, der im Winter sensationell die 90-Marke-Meter übertroffen hatte, wurde Dritter mit 75,70 Metern. Der ehemalige Zehnkampf-Welt- und Europameister Niklas Kaul belegte mit für ihn starken 75,60 Metern Rang vier im Feld der Spezialisten.

Einen Karriere-Tiefpunkt erlebte Johannes Vetter, Weltmeister von 2017 in London. Der kräftige Werfer der LG Offenburg scheiterte verletzt klar mit seinem Versuch, beim Saison-Debüt die finale Chance auf ein Olympia-Ticket zu nutzen. Der seit 2022 immer wieder von körperlichen Problemen geplagte deutsche Rekordhalter, der das 800 Gramm schwere Sportgerät 2020 auf 97,76 Meter und damit nur 72 Zentimeter unter dem Weltrekord des Tschechen Jan Zelezny schleuderte, kam in Braunschweig mit 73,16 Metern nur auf Platz sechs. Zu seinem letzten Versuch trat der 31-Jährige gar nicht mehr an. Die Direktnorm für die Spiele in Paris liegt bei 85,50 Metern.

"Die OP ist unumgänglich", sagte Vetter wegen zweier gerissener Bänder im getapten Ellbogen. Danach will er zu alter Stärke zurückkehren und hofft dabei auf Unterstützung durch den Verband. "Ich weiß, dass einfach noch was oder genug im Tank ist, auch wieder an gute Weiten anzuknüpfen", sagte er. Seit 2022 hatte Johannes Vetter wegen einer langwierigen Schulterverletzung im rechten Wurfarm kaum Wettkämpfe bestreiten können. In diesem Jahr hatte der von Bundestrainer Boris Obergföll (50) in Offenburg gecoachte Athlet zudem über eine Wadenblessur und eine Adduktorenverletzung geklagt, so dass er bei der deutschen Meisterschaft seinen ersten Wettkampf in dieser Saison bestritt.

Deutscher Meister und Olympia-Starter: Julian Weber  | Foto: Sven Hoppe (dpa)
Deutscher Meister und Olympia-Starter: Julian Weber Foto: Sven Hoppe (dpa)

Ressort: Leichtathletik

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel