Hochschwarzwald

Spaziergänger finden im Schluchsee Granate aus dem Zweiten Weltkrieg

Spaziergänger finden einen verdächtigen Gegenstand am Schluchsee. Die Polizei identifiziert ihn als Granate und macht eine weitere Entdeckung. Wieso tauchen die Geschosse gerade jetzt auf?  

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Bei einem Spaziergang wurden zwei Spre...n im Schluchsee gefunden. (Archivbild)  | Foto: Philipp von Ditfurth (dpa)
Bei einem Spaziergang wurden zwei Sprenggranaten im Schluchsee gefunden. (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth (dpa)

Zwei gefährliche Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg – ein Minengeschoss und eine Sprenggranate – wurden laut Polizeimeldung vom Dienstag im Schluchsee entdeckt. Bereits am Freitag gegen 16.30 Uhr habe man von dem Munitionsfund erfahren, teilte Ralf Vendel, Dienststellenleiter des Kampfmittelbeseitigungsdiensts in Stuttgart auf Nachfrage mit. Ein zweiköpfiges Team sei daraufhin zum Schluchsee aufgebrochen, um die Munition aus Wehrmachtbeständen unschädlich zu machen.

Jugendlicher hatte Sucheinrichtung dabei

Die explosiven Zeitzeugen mit einem Durchmesser von rund zwei Zentimetern wurden laut Vendel im Uferbereich bei der Bootsvermietung in unmittelbarer Nähe zur B500 gefunden. Ein Jugendlicher, der laut Angaben des Kampfmittelbeseitigers mit einer Sucheinrichtung (Magnet oder Metalldetektor) unterwegs gewesen sein soll, wurde darauf aufmerksam. Über die Polizei gelangte die Nachricht an die Kampfmittelbeseitigung. Die Granate habe man bergen und zur thermischen Vernichtung nach Stuttgart überstellen können, so Vendel weiter, das Minengeschoss musste vor Ort gesprengt werden. Aus Sicherheitsgründen war auch die Bundesstraße kurzzeitig gesperrt, zu Schäden kam es nicht.

Geringer Pegel des Schluchsees sorgt für Gefahren

Durch den geringen Pegel des Sees stehen weite Teile des Ufers trocken. Somit ist es "sehr interessant für die Menschen, dahin zu gehen", so Vendel weiter. Eindringlich warnt er davor, sich auf die Suche nach Munition zu machen: "Je länger das Zeug im Boden bleibt, desto gefährlicher wird es." Zudem gebe es den Trend des Magnetfischens, wobei Flüsse und Seen oft von Kindern oder Jugendlichen mit Magneten abgesucht würden. Hierbei bestehe ein hohes Risiko, ungewollt den Sprengstoff zur Detonation zu bringen. Beim Baden im See sieht Vendel nur eine "sehr geringe Gefahr", solange nicht nach der Munition getaucht werde. Auch gesundheitliche Risiken durch ausgespültes TNT seien für Badende nicht zu erwarten.

Gegen Ende des Krieges wurde von der Wehrmacht im Schluchsee Munitionsbestände verklappt. Wer darauf stößt, sollte laut Vendel unverzüglich die Polizei informieren und in der Nähe des Fundorts verbleiben, um andere zu warnen. Die Munition dürfe auf keinen Fall bewegt oder berührt werden, so der Experte.

Schlagworte: Ralf Vendel

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