Ferienprogramm
Auf dem Abenteuerspielplatz in Freiburg-Weingarten ist nun vieles anders
In den Pfingstferien gab es nach monatelanger Pause wieder ein Programm für Kinder auf dem Abenteuerspielplatz in Weingarten. Viele der üblichen Angebote entfielen jedoch coronabedingt.
Fr, 12. Jun 2020, 14:00 Uhr
Freiburg
Thema: Coronavirus Freiburg
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Neben Felix (12) liegen dünne Robinienstämme. Sie sehen zart aus, denn Felix hat ihre Rinde abgeschält. Jetzt kehrt er die Späne zusammen. Die Arbeit hat ihm so viel Spaß gemacht, dass er länger geblieben ist als geplant. Mit den Stämmen werden andere Kinder irgendwann Hütten bauen. Felix wohnt in der Nähe und kommt gern zum Abenteuerspielplatz. Nur die Tiere interessieren ihn nicht so, sagt er: "Ich will lieber selber was machen." Er ist Sechstklässler an der Lessing-Realschule, seit der Corona-Pause hat er nur noch daheim gelernt.
Im Vergleich zu Klassenzimmern sind die Ansteckungsrisiken hier draußen viel geringer. Und Platz zum Abstandhalten gibt’s ohnehin mehr als genug: Die 17 bis 24 Kinder pro Tag beim Ferienprogramm verteilen sich in drei Gruppen auf dem großen Gelände. Die einen sind bei den Pferden, andere beim Töpfern. Bei der dritten Gruppe brennen kleine Feuer an ein paar Feuerstellen, zu denen Felix seine abgehobelten Späne bringt. Lena (10) und Meme (11) werfen Holzstücke in ihr Feuer. Sie wissen, wie Feuermachen geht: Lena hat dafür vorhin Späne geschnitzt und Blätter gesammelt, Meme hat Holz gehackt.
Eigentlich wollte Lena auch zum Sommerlager im August kommen, doch das musste Thomas Brenner wegen Corona vor zwei Wochen absagen. Mit 80 Kindern, die auf dem Gelände eine Woche lang in Mini-Zelten übernachten und zusammen kochen, hätten sich die Schutzregeln nicht umsetzen lassen.
An den Nachmittagen mit den kleinen festen Gruppen beim Pfingstferienprogramm ist das möglich, auch wenn sich der Alltag dadurch ändert: Listen mit den Namen der Kinder spielen nun eine wichtige Rolle. Statt offenen Angeboten gibt’s die festen kleinen Gruppen. Stockbrotbraten und andere Kochangebote fallen weg.
Das Abstandhalten sei die größte Herausforderung, sagt der Sozialpädagoge Bene Schneider, der wie seine zwei Kollegen in der Feuer-Gruppe eine Mund-Nasen-Maske trägt: "Die große Distanz steht im Widerspruch zu unserer Arbeit." Doch wenn alle irgendetwas bearbeiten, lässt sich das meist hinkriegen. So wie bei Yassin (6), der sehr konzentriert für sich allein Nägel in ein Brett schlägt. Manches aber sei auch in den kommenden Wochen, in denen das Programm ähnlich wie in dieser Ferienwoche weitergehen soll, nicht möglich, sagt Thomas Brenner: Zum Beispiel könnten kleinere Kinder nicht in der Pferdegruppe ins Striegeln und andere Pflegearbeiten eingewiesen werden, weil dabei kaum der gebotene Abstand möglich wäre.
Ähnliches gilt bei den Angeboten auf dem Kinderabenteuerhof Vauban, der in der ersten Ferienwoche mit zwölf Kindern wieder gestartet ist: Das Schmieden könne derzeit nicht stattfinden, sagt der Leiter Joachim Stockmaier. Vieles andere sei aber gut möglich. Wie beim Abenteuerspielplatz müssen dort alle Kinder für das Programm der kommenden Wochen angemeldet werden.
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