BZ-Ausbildungsserie
Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker: Jonas Vögelin will später Meister werden
BZ-AUSBILDUNGSSERIE: Jonas Vögelin lernt bei einem Sanitärbetrieb und kennt sich aus mit Wasserhähnen und Badewannen.
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TITISEE-NEUSTADT. Jonas Vögelin lernt Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik bei Mößner Sanitär GmbH in Titisee-Neustadt. Der Beruf ist krisenfest und außerdem äußerst vielfältig.
Der Kundenkontakt gefällt Jonas: "Mir macht es Spaß mit unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben, und die Aufgaben sind sehr vielfältig. Jeder Arbeitstag ist anders", erzählt der junge Mann in blauer Arbeitshose und mit Schutzschuhen. Erfahrung hat er zuerst in einem Praktikum gesammelt. "Wir legen Wasserrohre, reparieren Abwasserleitungen, montieren Armaturen und Wasserhähne, bauen Badewannen, Waschbecken und Toiletten ein, schließen Heizkörper an oder installieren Fußbodenheizungen", zählt er auf. Bei den Tätigkeiten bearbeitet er Rohre, Bleche und Profile aus Metall oder Kunststoff mit Maschinen und von Hand.
An die körperliche Arbeit hat Jonas sich mittlerweile gewöhnt. Ein Bürojob sei nichts für ihn. Er liebt die Abwechslung und das tägliche Erfolgserlebnis. "Am Abend sieht man, was man gemacht hat. Das motiviert mich." Auch in seiner Freizeit hat er sich schon handwerklich betätigt und beim Hausumbau geholfen. Ansonsten bläst er das F-Horn in der Feuerwehrkapelle Löffingen.
Jonas lernt einen relativ neuen Beruf. Im Jahr 2003 wurde der Beruf Anlagenmechaniker Versorgungstechnik mit den Berufen Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateuer in das neue Berufsbild Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizung- und Klimatechnik umgewandelt. Das macht die Ausbildung komplex. Wissen aus der Mechanik und Elektronik ist ebenso gefragt wie Kenntnisse in der Metall- und Kunststoffverarbeitung. Im dritten Lehrjahr kann Jonas sich auf einen Bereich spezialisieren und hat sich für Sanitär entschieden.
Die Ausbildung zum Anlagemechaniker dauert dreieinhalb Jahre. "Wir bilden für den Eigenbedarf aus", sagt Gerhard Mößner, der den 1925 gegründeten Familienbetrieb in dritter Generation führt. Am Markt seien Fachkräfte kaum noch zu bekommen. Auch Bewerber gebe es weniger als früher. Dabei ist der Beruf krisenfest – und auch für Frauen geeignet. "Das Material ist leichter geworden, weil heutzutage überwiegend mit Kunststoff gearbeitet wird. Dadurch ist der Beruf auch für Frauen machbar. Körperliche Fitness ist aber notwendig ", erklärt Mößner, der bei der Bewerberauswahl auf Schulnoten weniger achtet. "Bewerber, die ein ernsthaftes Interesse an dem Beruf haben, bekommen in der Firma ihre Chance. Egal, welchen Schulabschluss sie haben." Das Fachliche sei erlernbar und falls es dann doch der falsche Beruf ist, gebe es ja noch eine Probezeit. Aber in der Firma habe es noch keinen einzigen Abbrecher gegeben. Im Gegenteil: "Viele unserer 25 Mitarbeiter haben bei mir gelernt und sind teilweise schon über 40 Jahre im Betrieb", erzählt Mössner voller Stolz.
In der Berufsschule in Freiburg sind neben Theorie auch praktische Übungen in den eigenen Werkhallen vorgesehen. "Das erste Jahr fand ich ziemlich langweilig, da ich Vieles schon kannte. Jetzt im zweiten Lehrjahr lernen wir Interessanteres – etwa Pläne für die Leitungsführung der Rohre zeichnen, oder wir erfahren etwas über die neuesten Materialien", sagt Vögelin. Unter seinen 27 Mitschülern ist keine einzige Frau. Jonas möchte später als Geselle gerne in der Firma bleiben. Der Wechsel zwischen Werkstatt und Kundendienst lässt bei ihm keine Langeweile aufkommen. Für die Zukunft strebt er den Meister an.
Freitag, zwölf Uhr mittags. Die Arbeit ist getan, der Feierabend nicht mehr weit. "Das ist das Schöne am Handwerk. Freitags ist man eher daheim und kann das Wochenende genießen." Trotzdem muss ein Monteur flexibel sein, denn die Arbeitszeit endet nicht zu einer bestimmten Uhrzeit, sondern wenn das Problem gelöst ist. Und das kann manchmal dauern.
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