So reagieren die Direktkandidaten auf die Wahlergebnisse

Felix Schreiner bleibt Stimmkönig, Andrea Zürcher holt auf und Rita Schwarzelühr-Sutter verliert deutlich. Zufrieden zeigt sich Julian Besemann.  

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Felix Schreiner ist klarer Wahlsieger im Wahlkreis 288/Waldshut mit 37,7 Prozent der Erststimmen. "Ich sehe darin eine Bestätigung unserer Arbeit in der Region. Die Ampel ist abgewählt. Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag zum Politikwechsel, auch hier in der Region." Kanzlerkandidat Friedrich Merz habe einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung erhalten."Nun gilt es eine stabile Regierung zu bilden und Brücken zu bauen, denn der Streit in Berlin muss aufhören." Er dankte den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Vertrauen. "Ich bin mit Leib und Seele Vertreter des ländlichen Raums."

Rita Schwarzelühr-Sutter liegt denkbar knapp vor Andrea Zürcher: 62 Stimmen trennen die beiden, 18,7 Prozent der Erststimmen konnte sich die SPD-Frau sichern. "Ich freue mich, dass ich dann doch vor Frau Zürcher liege. Insgesamt ist es aber ein bitteres Ergebnis, dass analysiert werden muss," so Schwarzelühr-Sutter. Sie werde aber weiterhin für Freiheit und Demokratie einsetzten und sei dankbar für alle, die sie gewählt haben. Rita Schwarzelühr-Sutter steht auf Platz drei der SPD-Landesliste. Damit ist ihr der erneute Einzug in den Bundestag ziemlich sicher.

Andrea Zürcher, die Bundestagskandidatin der AfD, die bei der jetzigen Bundestagswahl 18,5 Prozent der Erststimmen erreicht hat, äußerte: "Ich bin überwältigt von meinem Ergebnis im Wahlkreis Waldshut und danke jedem Einzelnen, der zur Wahl gegangen ist. Als AfD-Kandidatin habe ich den zweiten Platz erreicht. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Bürger in naher Zukunft eine Koalition von Schwarz und Blau wünschen. Ich plädiere daher dafür, endlich den Bürgerwillen zu akzeptieren – ohne Brandmauer!"Ein Politikwechsel sei nur mit der AfD möglich, betonte sie.

Jan-Lukas Schmitt, Grünen-Bundestagskandidat im Wahlkreis Waldshut, hat die Wahlprognosen am Sonntagabend mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Einerseits hätten die Grünen seit dem Bruch der Ampel Boden gut gemacht und sie erzielen voraussichtlich ihr zweitbestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Andererseits weist Schmitt darauf hin, dass es die politischen Ränder waren – AfD, BSW, Linke –, die vom Ende der Dreierkoalition am meisten profitiert hätten. Selbst die Union als Wahlsieger hätte an Zuspruch verloren. Die Grünen hätten ihr vergleichsweise stabiles Ergebnis auch dem beliebten Spitzenkandidaten Robert Habeck zu verdanken. Schmitt selbst wusste am frühen Abend noch nicht, ob es für ihn zu einem Einzug in den Bundestag reicht.

Julian Besemann, Direktkandidat der Partei Die Linke, nennt deren Ergebnis auf Bundesebene "großartig". "Unsere Strategie, sich an die Seite der Menschen zu stellen und für Themen wie soziale Gerechtigkeit und Umverteilung zu kämpfen hat sich auf jeden Fall bewährt". Auch mit seinem persönlichen Ergebnis ist der 35-Jährige sehr zufrieden. Die Linke habe im Wahlkreis 288 nach der Bundestagswahl 2021 einen schweren Stand gehabt. Vielerorts ist das Erststimmenergebnis fast oder tatsächlich verdoppelt worden. Sein Fokus liege nun auf der Wiederbelebung des Kreisverbands Waldshut der Linken. Dabei traue er sich eine führende Rolle zu, falls die Mitglieder das genau so sähen und ihm bei der nächsten Hauptversammlung das Vertrauen schenken sollten. "Das Wahlergebnis ist nicht gut."

Nathalie Wagner, FDP-Direktkandidatin, sagt: "Wir müssen jetzt die Konsequenzen ziehen. Zu dem Zeitpunkt sah es nicht so aus, als würde die FDP noch in den Bundestag ziehen und Christian Lindner hatte bereits mit seinem Abschied kokettiert. "Ich glaube, uns ist allen bewusst, dass das der richtige Schritt ist", sagte Wagner zu Lindners Abschiedsgedanken. "Er hat uns erst in den Bundestag reingebracht und jetzt wieder raus." Auch im Kreisverband müsse man das schwache Ergebnis aufarbeiten. Die FDP habe zwar nicht damit gerechnet, das Direktmandat zu erringen, doch 3,6 Prozent der Erststimmen seien ein zu niedriger Wert. Nichtsdestotrotz wolle sie weiterhin für eine liberale Stimme einstehen, so Wagner.
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