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Soziales Netzwerk

So kann man mit wenigen Klicks Facebooks Datenhunger reduzieren

Welche Daten sammelt Facebook – und an wen gibt der Konzern sie weiter? Nutzer des Netzwerks können mit wenigen Klicks die Menge an persönlichen Daten, die sie weitergeben, beschränken  

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Kaum ein Facebook-Nutzer weiß, welche Informationen über ihn gesammelt werden.   | Foto: Stock.Adobe.com
Kaum ein Facebook-Nutzer weiß, welche Informationen über ihn gesammelt werden. Foto: Stock.Adobe.com

Welche Daten sammelt Facebook von seinen Nutzern – und an wen gibt der Konzern sie weiter? Darüber weiß kaum ein Nutzer so richtig Bescheid. Der aktuelle Datenskandal ist ein guter Anlass, sich damit einmal gründlich auseinanderzusetzen – und zu handeln.

Wer Facebook nutzt, teilt zwangsläufig Daten mit dem Netzwerk und seinen Partnern. Was Nutzer einschränken können, ist der Umfang der geteilten Daten. Welche Daten Facebook über Nutzer gespeichert hat, können sie in ihrem persönlichen Archiv lesen. Und wer künftig lieber ohne das Netzwerk auskommen möchte, kann sein Konto auch stilllegen.

Was kann ich tun, damit weniger Daten weitergegeben werden?
Ein Weg für weniger Datenabfluss an Dritte ist der Verzicht auf die Nutzung von Apps und das Abschalten der App-Plattform. Diese Anwendungen von Drittanbietern haben teils umfangreichen Zugriff auf Informationen eines Nutzers. Was mit den aus Freundesliste, Vorlieben und persönlichen Angaben gesammelten Daten geschieht, ist in der Facebook-Datenrichtlinie geregelt. Eine Garantie, dass dies eingehalten wird, gibt es nicht. Wichtig zu wissen: Auch wer selbst keine Apps nutzt, gibt über solche Anwendungen seine persönlichen Daten an Dritte weiter. Dazu reicht es schon, wenn ein Facebook-Freund an einer harmlos wirkenden Umfrage wie "Welcher Schlumpf bist du?" oder "Was ist deine Lieblingsfarbe?" teilnimmt. So bekommen die App-Ersteller möglicherweise weitreichenden Zugriff auf Profilinformationen von Freunden.

Wie bekomme ich einen Überblick über Apps und den Datenabfluss?
Dafür genügt ein Klick auf die Einstellungen und dort auf den Unterpunkt "Apps". Nutzer der Smartphone-App schauen in die "Kontoeinstellungen" und hier unter "Apps". Hier sind Facebook-Apps gelistet, bei denen Nutzer aktiv angemeldet sind. Hier lässt sich auch die komplette App-Plattform für das eigene Profil deaktivieren. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, kann künftig keine Facebook-Spiele oder andere kleinere Programme mehr nutzen. Im Gegenzug wird aber auch eine Möglichkeit geschlossen, Informationen auszulesen.

Wer weiter Facebook-Apps und -Spiele nutzen möchte, kann deren Berechtigungen anpassen. Das geht in den Einstellungen unter "Apps" und dort per Klick auf das jeweilige Programm in der Liste. Hier können Nutzer sehen und manchmal auch einstellen, welche Informationen eine App abgreifen darf. Auch Berechtigungen der von anderen Nutzern verwendeten Apps lassen sich beschränken: Dazu klickt man in den App-Einstellungen auf "Von anderen Nutzern verwendete Apps" und entfernt alle möglicherweise gesetzten Häkchen. Wichtig: nach der Auswahl auf "Speichern" klicken.

Wie erfahre ich, was Facebook alles über mich weiß?
Ein Blick in das eigene Archiv reicht dafür aus. Das geht über die Einstellungen. Dort gibt es unterhalb der allgemeinen Kontoeinstellungen einen unscheinbaren Link namens "Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter". Wer ihn anklickt, wird auf eine neue Seite geleitet. Nach Eingabe des Passworts landet wenige Minuten später ein Download-Link im Posteingang der bei Facebook hinterlegten E-Mail-Adresse. Folgt man dem Link und lädt so sein persönliches Archiv herunter, sind darin unter anderem alle gegenüber Facebook gemachten Angaben zu sehen, aber auch alle Chats mit Freunden, alle Veranstaltungen und Vorlieben. Auch die zu Werbezwecken gesammelten Interessen sind gelistet. Die Dateien lassen sich mit einem beliebigen Browser (Edge, Chrome oder Firefox) ansehen.

Wie kann ich mein Konto stilllegen?
Soll das digitale Leben lieber ohne Facebook weitergehen, gibt es in den Einstellungen unter "Konto verwalten" die Möglichkeit, das Konto zu deaktivieren. Dabei wird das Konto allerdings nicht gelöscht, sondern nur stillgelegt. Sämtliche Daten, Beiträge und Chats bleiben auf den Facebook-Servern erhalten. Wer sich nach der Deaktivierung wieder anmeldet, kann Facebook wie gewohnt weiternutzen. Diese Option ist also eher für eine selbst verordnete Auszeit nützlich.

Dauerhaft löschen können Facebook-Nutzer ihr Konto nur über einen kleinen Umweg. Dazu klicken sie auf das Fragezeichen-Symbol und tippen "Konto löschen" in das Suchfeld ein. In der folgenden Mitteilung muss der Nutzer auf "teile es uns mit" klicken. Wer diesem Dialog weiter folgt, beantragt bei Facebook die dauerhafte Löschung des Kontos ohne Möglichkeit der Wiederherstellung. Bis alle Daten gelöscht werden, können laut Facebook bis zu 90 Tage vergehen. Einige Daten bleiben weiterhin erhalten, etwa Chatnachrichten.

Ressort: Computer & Medien

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 24. März 2018: PDF-Version herunterladen

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