Silvester-SMS verpuffen nicht
Kurz-Grüße zum Neuen Jahr.
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"Du hast mir eine SMS geschickt? Ich hab' nichts bekommen." Den Spruch kennt jeder - zumal nach dem Jahreswechsel. Aber stimmt das auch? Ute Schack ist 35 Jahre jung und findet Freiburg toll, hier hat sie Italienisch und Germanistik studiert. Sie liebt Bollschweil und Merzhausen, lebt aber heute in Düsseldorf. Dort ist sie Pressesprecherin für den Mobilfunkkonzern D2 Vodafone. Wir fragten sie, wohin die Kurz-Grüße verschwinden. "Jede SMS die richtig abgeschickt wird, kommt auch an," sagt Ute Schack. Verschwinden kann da nichts.
"Die rufen eben lieber schnell mal an, statt eine SMS zu schreiben." Ute Schack, Pressefrau Vodafone
Den Versand einer SMS kann man sich so vorstellen, wie ein Briefchen im Klassenzimmer verschicken. Man steckt seinem Banknachbarn den mit Filzstift bekritzelten Zettel zu - er ist sozusagen die Antenne die sich auf Kirchturmdächern oder Hochhäusern befindet. Dann läuft das Zettelchen von Hand zu Hand, sowie die SMS von Vermittlungsstelle zu Vermittlungsstelle. Bis sie dann von einem Hauptcenter zum Empfänger geleitet wird. Egal wo der sitzt. Ob in München, Borkum oder New York. Stopp! New York. Warum ist SMS-schreiben in Amerika so unpopulär? "Das ist dort extrem teuer im Vergleich zu den niedrigen Gesprächskosten. Die rufen eben lieber schnell mal an, anstatt eine SMS zu schreiben."
SMS Nachrichten, nämlich "short messages", also kurze Nachrichten, funktionieren nach dem Prinzip "first in, first out", zu deutsch: wer zuerst kommt mahlt zuerst. "Das Ammenmärchen, dass man Kurznachrichten beschleunigen kann, stimmt nicht", erklärt Ute Schack nachdrücklich. Okay. Und dass eine SMS-Nachricht "irgendwo verloren gegangen ist", fällt also ebenfalls unter die Ammenmärchen - und kann nicht sein? "Wirklich nicht. Es sei denn, der Empfänger kann binnen 48 Stunden keinen freien Speicher zur Verfügung stellen oder ist nicht am Netz angemeldet." Nachdenklich verabschiede ich mich vom Gedanken der einsamen, verloren gegangenen SMS-Nachrichten irgendwo in den Weiten des Funknetzes. Und denke schon über neue Ausreden nach.
Martin Müller
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