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Fernsehen

Start der dritten BBC-Staffel "Sherlock" fesselt die Briten

Die neue Sherlock-Serie der BBC setzt mit Tempo, Raffinesse und Scharfsinn den fiktiven Charakter aus Baker Street 221B in Szene. Dabei legt der Detektiv eine enorme Findigkeit an den Tag.  

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Benedict Cumberbatch  | Foto: dpa
Benedict Cumberbatch Foto: dpa
Mit Deerstalker, Lupe und Pfeife: Sherlock Holmes war auch in allerlei Neuverfilmungen eine Figur aus einer fernen Zeit. Bis ihn die Drehbuchautoren Steven Moffat und Mark Gatiss überholten. Sie versetzten Arhur Conan Doyles Detektiv des 19. Jahrhunderts ins heutige London. Nicht nur auf der Insel wird das umjubelt: Selbst Premierminister David Cameron wird bei einem China-Besuch bedrängt, sich für einen schnellen Export der Fernsehserie einzusetzen.

In der neuen Sherlock-Serie der BBC spielt Benedict Cumberbatch mit scharfem Tempo, technologischer Raffinesse und genialem Scharfsinn den fiktiven Charakter aus Baker Street 221B. Dabei legt er eine hochmoderne Findigkeit an den Tag.

Als die erste dreiteilige Serie im Sommer 2010 in Großbritannien über den Bildschirm lief, haben Moffat, Gatiss und Cumberbatch ein Millionenpublikum begeistert. Inspiriert von den ursprünglichen Texten, aber in völlig neuzeitlichem Kontext und mit Schwung präsentiert, sind die neuen Sherlock-Filme schnell zu einem britischen Exportschlager geworden. Als im Januar 2012 der zweite Dreiteiler ausgestrahlt wurde, hatte die BBC ihn schon an mehr als einhundert Fernsehanstalten in aller Welt verkauft und auch in Deutschland fieberten Detektivfreunde vor dem Fernseher mit.

Cumberbatch und Martin Freeman, der den guten Dr. Watson spielt, sind zu Stars der globalen Szene geworden. "Curly Fu" und "Peanut", Locken-Fu und Erdnüsschen, werden sie offenbar von ihren chinesischen Fans genannt. Bei einem Handelsbesuch in China wurde sogar Premierminister David Cameron jüngst von chinesischen Reportern bedrängt, für eine schnellere Anlieferung der neuen Holmes-Abenteuer zu sorgen. Auf zahlreichen Webseiten diskutieren mittlerweile die Anhänger des clever verjüngten viktorianischen Spürhunds dessen Abenteuer. Eine Million Hits pro Monat verzeichnet heute allein die "Sherlockology"-Website, die zum zentralen Podium der Sherlock-Bewunderer geworden ist. Und in der Tat hatten die "Sherlockologen" in den vergangenen zwei Jahren einiges zu diskutieren. Die zweite Serie endete nämlich vor genau zwei Jahren mit dem Sprung Sherlocks vom Dach des Bart´s Hospital in London. Es war sein neuzeitlicher Reichenbach-Fall. Die letzten Szenen zeigten den offenbar leblosen Detektiv auf dem Straßenpflaster. Dann aber, ganz zum Schluss, einen Sherlock, der am "eigenen" Grab, versteckt hinter einem Baum, wortlos seinen untröstlichen Freund Dr. Watson beobachtete. Wie, fragten sich die Fans, hat es der Detektiv geschafft, den tödlichen Sprung zu überstehen? Zwei Jahre lang geisterten abenteuerlichste Vermutungen durch die Medien und das Web. Fast hysterisch wurde die öffentliche Debatte auf der Insel, als sich mit dem auf den Neujahrstag 2014 angesetzten Beginn der dritten und neuesten Serie die Hoffnung steigerte, der Lösung des Rätsels endlich auf die Spur zu kommen. Immer neue Hypothesen machten die Runde. Am Ende schien die ganze Insel von nichts anderem mehr zu sprechen.

In Baker Street und am Bart´s Hospital tauchten verschlüsselte Graffiti-Botschaften auf. "Wir hatten absolut keine Ahnung, dass das so epische Dimensionen annehmen würde", gesteht Mark Gatiss, einer der beiden Drehbuch-Verfasser, der im Film auch Sherlocks Bruder, den Geheimdienstboss Mycroft Holmes, spielt. Die fieberhaften Spekulationen hätten jedenfalls gezeigt, meint Ko-Autor Steven Moffat, dass vielen das Spekulieren "wesentlich mehr Spaß macht, als einfach irgend etwas gesagt zu bekommen". Genau diesen Spaß wollten Gatiss und Moffat dann auch in ihre neuesten Folgen mit einarbeiten. Ob’s geklappt hat? Stolze zehn Millionen Menschen haben sich im Königreich vergangene Woche davon ein Bild gemacht und den Auftakt der dritten Staffel verfolgt. Endlich hofften die Fans zu erfahren, wie Sherlock den Sprung überleben konnte. Wie genau erfuhren sie dabei jedoch nicht: Es wurden mehrere Möglichkeiten gezeigt, ohne, dass sich die Autoren auf eine festlegten. Sein Überleben bleibt ein Rätsel.

Wegen der noch fehlenden Synchronisierung wird es wohl noch eine Weile dauern, bis sich auch hierzulande Sherlock-Fans darüber streiten können, welche der Varianten die wohl plausibelste ist. Wann die dritte Staffel im deutschen Fernsehen gezeigt wird, steht noch nicht fest.

Ressort: Computer & Medien

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