Shawn macht Musik für viele Millionen
Eine gute Idee und ein kleines Programm und schon war ein junger Student reich und berühmt.
Justine Dylewski
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Leider hat dieser Dienst viele mächtige Feinde in Amerikas Musikindustrie und wurde wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. Doch auch diese Geschichte hat einen glücklichen Verlauf genommen, Dank Hank Barry, der sich für die Freiheit des Netzes einsetzte, indem er der Musikindustrie Verhandlungen über Lizenzzahlungen anbot und versprach ein Verfahren zu entwickeln, das die Tauschaktion durchschaubar mache. Mittlerweile wurde die Sperrung vom Gericht aufgehoben. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht, denn die Musikindustrie wird nicht so schnell aufgeben - schließlich lebt sie von nichts anderem als dem Verkauf und der Nutzungsüberlassung von Leistungsschutz und Urheberrecht.
Shawn Fanning, so heißt der mittlerweile 20-jährige, der den großen Stein ins Rollen brachte. Er hat vor gut zwei Jahren das Napster-Programm geschrieben und damit den mitunter komplizierten Viel-Fronten-Krieg zwischen Musikern, Musikindustrie und Musikkonsumenten entfacht. Aufgewachsen ist Shawn in Massachusetts und hat die Highschool in Harwich besucht. 1996 bekam er von seinem Onkel John Fanning seinen ersten Computer mit Internetzugang, mit dem er auch erste Programmierversuche machte.
Begeistert von dem Medium Computer schrieb er sich 1998 als Informatik-Student an der Northeastern-University in Boston ein. Einer seiner Mitbewohner war fasziniert von der Möglichkeit sich Songs als MP3's aus dem Netz zu laden, um sie anzuhören. Doch kommt und kam es dabei oft zu Problemen durch "tote" Links (Verbindungen) oder schlechte Server. Naja, dachte sich Shawn, dieser kluge Kopf, dass man das unbedingt ändern müsse. Er setzte sich an seinen Rechner und erfand Napster. Die Testversion veröffentlichte er im August 1999 im Internet auf der Download.com-Seite. Dann ging es alles schnell: Napster fand bis heute über 37 Millionen Fans und quasi über nacht war Shawn nicht nur berühmt, sondern auch steinreich. Bertelsmann - eigentlich der natürliche Napster-Feind - hat sich im vergangenen November für einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" bei den Web-Anarchos eingekauft.
Seine Idee war nicht nur einfach, sondern auch gut: Napster ist eine riesengroße weltweite Tauschbörse (siehe oben). Diese Liste der Songs sollte sich ständig erneuern, wenn sich jemand ein-oder ausloggte. Außerdem sollte ein Chat für die Kommunikation bereitstehen. Ist doch eine wirklich geniale Idee, oder? Eltern, schenkt euern Kindern Computer! Dann machen sie euch zu Millionären, oder vielleicht ( lieber) doch nicht?? Shawn nannte sein Programm übrigens nach seinem Kosenamen aus seiner Kindheit - "Napster"!
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