Demo-Berichterstattung

Schwerpunkt lag nur auf der Raddemo als Störfaktor

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Zum Solobild "Fahrraddemo für die Verkehrswende" (BZ vom 12. April).

Als Teilnehmerin der Fridays-for-Future-Raddemo, die es genossen hat, endlich mal gemütlich über die Straße zu rollen, an deren Rand sie sonst auf Übergang wartet, während stinkende Ungetüme von Lkw und Autos, in denen meist nur eine Person sitzt, an ihr vorbeiziehen, freute ich mich zunächst über das Foto samt Überschrift. Als ich aber dann den dazugehörigen Kurztext gelesen habe, war ich irritiert: Der Schwerpunkt lag nur auf der Raddemo als Störfaktor. Ich zitiere: "reichlich Verkehrsstau", "Behinderungen im Autoverkehr", kein Wort zu den Inhalten der sehr guten Reden der Aktivist*innen der jungen Generation, die leider noch den Rest ihres Lebens mit dieser Klimakatastrophe irgendwie leben muss. Kein Wort zum berechtigten Anliegen, den Straßenraum endlich wieder als Lebensraum für alle zu begreifen und nicht nur als "Spielwiese" der immer massiver und breiter werdenden Autos. Kein Wort dazu, dass die Verkehrswende überfällig ist, da dieser Sektor die letzten Jahre gar nichts zum Klimaschutz beigetragen hat, dank einer Autoindustrie, für die "Transformation" ein Fremdwort ist. Angesichts der Kriminalisierung der Klimabewegung bis zu Berufs- und Ausbildungsverboten (siehe das Interview mit der Aktivistin Lisa Poettinger in der BZ vom 10. April) und der versuchten Einschränkungen gemeinnütziger Organisationen trägt diese Art von Journalismus weiter zu negativer Konnotation dieses Engagements bei. Als Aktivistin der älteren Generation wünsche ich mir mehr Wertschätzung für alle, die nicht laut in das Horn des unbegrenzten Wirtschaftswachstums stoßen, sondern dem Klimaschutz samt sozialer Gerechtigkeit den ersten Platz einräumen.

Beate Castan, Freiburg
Schlagworte: Beate Castan, Lisa Poettinger
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