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Natur pur

Sie sind schnell wie Rennpferde: Marienkäfer

Marienkäfer sind klein, rot und haben schwarze Punkte. Das war’s, denkst du? Wart’s ab. Die kleinen Tierchen sind nämlich wirklich beeindruckend.  

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Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist in Deutschland besonders häufig anzutreffen. Foto: New Africa (stock.adobe.com)
Rund 6000 Arten

Wenn du an einen Marienkäfer denkst, hast du vermutlich einen roten Käfer mit sieben schwarzen Punkten auf den Flügeldecken im Kopf. Diese Siebenpunkt-Marienkäfer gibt es bei uns sehr häufig. Tatsächlich können die kleinen Tiere aber auch anders aussehen und mehr oder weniger viele Punkte haben. Die Punktezahl hängt von der Art des Käfers ab. Allein in Deutschland gibt es 70 bis 80 verschiedene Arten. Vielleicht hast du ja auch mal einen Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer gesehen? Seine Deckflügel sind gelb und haben je elf schwarze Punkte. Sehr oft gibt es in Deutschland den Asiatischen Marienkäfer. Er ist auch rot, hat einen weiß-schwarzen Kopf und bis zu 19 schwarze Punkte. Weltweit gibt es sogar rund 6000 Marienkäferarten. Manche sind braun oder orangefarben, manche sind nur einen Millimeter klein, andere größer als ein Zentimeter.

Lass mich in Ruhe

Hast du dich schon mal gefragt, wozu die Punkte der Marienkäfer gut sind? Nun, mit diesen und mit ihrer meist leuchtenden Farbe teilen Marienkäfer Insekten, Vögeln und anderen Feinden mit, dass sie nicht zum Essen gedacht sind. Ganz nach dem Motto: "Hey, lasst mich in Ruhe, ich schmecke bitter!" Zur Abschreckung können Marienkäfer auch eine stinkende Flüssigkeit aus ihren Beingelenken absondern. Die ist zum Beispiel für Ameisen giftig, die wie Marienkäfer Hunger auf Blattläuse haben. Insektenbeobachter gehen davon aus, dass die gepunkteten Krabbler pro Tag 100 bis 150 Blattläuse essen, wobei ihnen auch Milben und Wanzen schmecken.

Schnell unterwegs

Marienkäfer können bis zu 1000 Meter hoch fliegen. Ihre Flügel haben sie unter ihren sogenannten Deckflügeln versteckt. Die Deckflügel mit den schwarzen Punkten kennst du. Wenn du einen Marienkäfer beim Krabbeln beobachtest, kannst du manchmal sehen, dass unter diesen feine Flügelhäutchen versteckt sind. Zum Fliegen werden sie entfaltet und beim Landen wieder zusammengefaltet. Forscherinnen und Forscher sagen, dass Marienkäfer bis zu 60 Kilometer pro Stunde fliegen können – das ist Rennpferd-Tempo! Und stell dir vor: Pro Sekunde macht ein Marienkäfer 91 Flügelschläge. Auch spannend: Aufgrund von Hohlräumen, die sie unter ihren Flügeldecken haben, gehen Marienkäfer im Wasser nicht unter.

Glücksbringer

Der Name des Marienkäfers ist von der Jungfrau Maria abgeleitet, also der Mutter von Jesus. Man geht davon aus, dass die Leute früher glaubten, Maria hätte die Käfer geschickt, um die Ernte zu schützen – denn die Käfer fressen ja so gern Schädlinge. Vermutlich daher – oder weil die Zahl Sieben schon immer als Glückszahl angesehen wird – gelten Marienkäfer auch als Glücksbringer.

Ganz zerknautscht

An der Punktezahl kann man übrigens nicht ablesen, wie alt ein Marienkäfer ist, auch wenn manche das sagen. Aber die Tiere, die einen Winterschlaf gemacht haben, sehen oft etwas ausgebleicht und zerfleddert aus. Das heißt dann, dass so ein Käfer nicht mehr viel Zeit vor sich hat. In der Regel leben Marienkäfer nur etwa ein Jahr lang.

Mitarbeit: Sonja Zellmann
Spannende Artikel, Witze und Buchtipps gibt es hier: Neues für Kinder

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 05. August 2023: PDF-Version herunterladen

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