China/Schweiz

Saurier-Skelette lassen Forscher jubeln

Gleich zwei spektakuläre Sauerier-Skelette lassen Wissenschaftler jubeln. Im schweizerischen Fricktal im Kanton Aargau wurde das Skelett eines Plateosauriers gefunden.  

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Gestatten? Huanansaurus ganzhouensi. So soll der  Flugdino ausgesehen haben.   | Foto: Chuang Zhao (dpa)
Gestatten? Huanansaurus ganzhouensi. So soll der Flugdino ausgesehen haben. Foto: Chuang Zhao (dpa)

PEKING/AARGAU (dpa). Um die acht Meter war der Koloss lang, der vor 220 Millionen Jahren im Fricktal lebte. Noch spektakulärer mutet aber der Fund an, den chinesische Forscher entdeckt haben: eine bislang unbekannte Flugechse mit einem mächtigen Kamm und einem ebensolchen Schnabel.

Die Überreste des gefiederten Dinosauriers wurden in der Provinz Jiangxi im Süden Chinas gefunden. Die neue Art ähnele am ehesten der Gruppe der Oviraptorosauria, schreibt das Team in den Scientific Reports. Dies waren gefiederte, aber flugunfähige Dinos aus der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren), deren Fossilien vor allem in Ostasien und Nordamerika gefunden wurden. Ihre Vertreter reichen von Exemplaren in der Größe von Truthähnen bis hin zu acht Meter langen Sauriern. Ihre proportional eher kleinen Schädel hatten oft einen zahnlosen Schnabel, bei manchen saß ein Knochenkamm auf dem Haupt.

Auch das nun entdeckte Exemplar verfügt über den auffälligen Auswuchs auf seinem Schädel. Eine Illustration des Journals zeigt einen etwa gans-großen Saurier mit muskulösen Beinen, einem dunkelgrauen Federkleid und gefleckten Flügeln. In der Simulation schimmern Hals und Knochenkamm pfauenblau. Insgesamt wirkt der Oviraptoride wie ein bizarrer Mix aus Urvogel und Raubsaurier. Die Forscher um den Paläontologen Junchang Lü von der Chinesischen Akademie der Geowissenschaften nannten ihn Huanansaurus ganzhouensis.

Nahezu der komplette Schädel, sieben Halswirbel, Teile der beiden Flügelarme sowie der Beine wurden bei Erdarbeiten für einen neuen Bahnhof in der südchinesischen Stadt Ganzhou gefunden. Eine Analyse ergab, dass das Fossil über Merkmale verfügt, die es rechtfertigen, von einer neuen Art zu sprechen.

Unklar ist noch, ob die vogelähnlichen Saurier Alles- oder Pflanzenfresser waren. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um Eierdiebe handelte. Ursache für diesen Irrtum war der Fundort des ersten Mitglieds der Gruppe, der sich unmittelbar neben einer Anhäufung fossiler Eier befand. Daraus wurde offenbar geschlossen, dass der Saurier seinen Schnabel dazu nutzte, um die Eier anderer Tiere zu knacken. Tatsächlich aber handelte es sich bei dem versteinerten Gelege um Eier mit den Embryonen kleiner Oviraptorosauria.

Mehr weiß man hingegen über den Plateosaurier, der im Fricktal gefunden wurde. Er war zu Lebzeiten deutlich größer, als sein gefiedeter chinesischer Kollege. Allein sein Kopf, den man bei den Grabungsarbeiten bislang noch nicht gefunden hat, dürfte um die 40 Zentimeter lang gewesen sein. Das Fricktal, auf der gegenüberliegenden Rheinseite von Bad Säckingen und Laufenburg gelegen, gilt als eine der weltweit wichtigsten Stätten für Saurierfunde.

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