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SC Freiburg

So steht die Fußballschule des Clubs heute da

Die Konkurrenz hat mächtig aufgeholt, dennoch glaubt sich die Freiburger Fußballschule weiter auf dem richtigen Weg.  

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Die Idee hatte etwas Revolutionäres und fand bundesweite Beachtung. Als im September 2001 die Freiburger Fußballschule ihre Pforten öffnete, wollte der Sportclub Freiburg quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Jugendarbeit im Klub sollte professionalisiert werden und im besten Falle dazu führen, Spieler aus der eigenen Jugend für die Profimannschaft des Klubs zu rekrutieren. Der damalige Chefcoach Volker Finke darf zusammen mit dem zu jener Zeit amtierenden Manager Andreas Rettig als Motor betrachtet werden. Die Triebfeder war klar: Die beschränkten finanziellen Ressourcen der Breisgauer luden nicht dazu ein, teure Profis einzukaufen. Die Ausbildung sollte vielmehr vor Ort stattfinden.

Bis heute hat sich daran nichts geändert – wenn man davon absieht, dass die Fußballschule keine Besonderheit mehr in der deutschen Fußballlandschaft darstellt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Ausbildung für die Profiklubs einige Zeit später für verbindlich erklärt, weshalb derartige Einrichtungen mittlerweile obligatorisch sind und die Jagd nach Talenten entsprechend verschärft hat. Damit, sagt SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach, "ist die Jugendarbeit in vielen Klubs zu einem Prestigeobjekt" geworden.

Die Konkurrenz schärft auch in Freiburg die Sinne. War der Sportclub einst einer der wenigen Klubs, der bei der Zertifizierung die Höchstzahl von drei Sternen für die Fußballschule zuerkannt bekam, können sich Andreas Steiert zufolge, dem Leiter der Freiburger Fußballschule, heute 16 von 18 Erstligaklubs über eine solche Auszeichnung freuen – und entsprechend für sich werben. Standorte wie Hoffenheim oder Leipzig darüber hinaus mit großzügigen Immobilien und Einrichtungen auf Topniveau.

Während also einige Mitbewerber die Freiburger in Sachen Größe und Ausstattung ihrer Fußballschulen überholt haben, ist der SC im engen Freiburger Osten schon räumlich begrenzt – "und 40 bis 50 Internatsplätze wollen wir hier gar nicht", sagt Hartenbach. In Freiburg sei alles sachlicher und zweckmäßiger, "deshalb aber nicht weniger effizient".

Der pädagogischen Begleitung wird ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie der sportlichen Entwicklung. Und die Durchlässigkeit nach oben, also das Aufrücken der jungen Spieler in die Oberliga- oder gar in die Profi-Mannschaft, sagt Hartenbach, sei in Freiburg nach wie vor das angestrebte Ziel. Dass den ganz großen Schritt letztlich nur wenige schaffen, halten Hartenbach und Steiert für völlig normal: "Schule, Ausbildung und Fußball unter einen Hut zu bringen, bedeutet für viele großen Stress", so Hartenbach. Die Absolventen der Fußballschule gehen dem Fußball aber nicht verloren. Sollten sie den Weg in die Bundesliga nicht finden, gehen viele zurück in die Region – und verstärken dort unterklassige Mannschaften. Was deren Leistungsstärke anhebt.

Gleichwohl haben sich die Zeiten etwas geändert. Die Zahl der 15- bis 16-Jährigen nimmt zu, die nicht nur mit den Eltern zum Beratungs- und Besichtigungstermin anreisen. Von Beratern werden sie begleitet, die möglichst für eine erfolgsversprechende Zukunft des Filius sorgen sollen. Diese dürfen für ihre Tätigkeit in diesem frühen Stadium zwar noch nicht bezahlt werden, gleichwohl dienen die Jugendlichen aber als investitionsträchtige Hoffnung für die Zukunft. "Diffizil", nennt Hartenbach diesen Umstand – auch und gerade wegen des Drucks, der auf den jungen Spielern lastet.

Und wie sieht es mit dem Rekrutieren von Nachwuchsspielern aus? "Das wird schwieriger", registriert Steiert, dessen Diagnose zufolge "die Bewegungstalente" offenbar weniger werden. Schon auf Grund der natürlichen Grenzen zu Frankreich und der Schweiz ein kleiner Standortnachteil für die Freiburger. Für Talente aus den Nachbarländern müsste nämlich eine Art Entschädigungssumme bezahlt werden – eine Praxis, die man beim Sportclub kritisch sieht.

Ressort: SC Freiburg

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