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Reportage

Ruanda: Gesellschaftliche Folgen des Genozids

Ein Genozid, der alles veränderte: 20 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda bemühen sich die Menschen um Versöhnung. Doch es bleibt die Furcht vor der Rückkehr des Hasses.  

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Schwierige Versöhnung: Dorfversammlung in Nyakagezi  | Foto: Thomas Imo/photothek.net
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Schwierige Versöhnung: Dorfversammlung in Nyakagezi Foto: Thomas Imo/photothek.net
Nackte, graue Betonblocks, ohne Namen, ohne Schmuck. Eines der Steinfelder ist mit einer Sichtblende aus Glas versehen. Drinnen Särge, dicht an dicht. Drei bis vier Familien liegen in einem Sarg. Jeweils etwa 11000 Menschen sind unter einem Steinfeld aufgebahrt. Es ist ganz still hier, eine Familie hat einen Blumenstock abgelegt. "Never again Genocide" steht auf der Schärpe. 20 Jahre ist der Genozid in Ruanda jetzt her. Noch immer werden die Überreste von getöteten Menschen gefunden und unter anderem im "Genocide Memorial Center" in der Hauptstadt Kigali begraben.
1994 starben in nur 100 Tagen fast eine Million Menschen. Die große Mehrzahl von ihnen waren Tutsi, abgeschlachtet von Hutu. Die beiden Bevölkerungsgruppen trennt wenig – sie haben die gleiche Kultur, die gleiche Sprache, die gleiche Religion.
Und trotzdem war gegen die Minderheit der Tutsi seit Jahrzehnten unbändiger Hass geschürt worden: von den belgischen Kolonialherren, später von der faschistoiden Hutu-Regierung, von staatlich gelenkten Medien. Am 6. ...

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