Grenzach-Wyhlen

Römervilla eröffnet Saison mit neuen Angeboten

Die Römervilla in Grenzach-Wyhlen öffnet am Sonntag: Neben einem neuen Exponat und einer pfiffigen Idee für Kinder hat der Verein für Heimatgeschichte eine Ausstellung sowie Konzerte geplant.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/4
Dieser Mühlstein wurde in Herten gefunden. Foto: Verena Pichler 
Während draußen die Sonne schon ordentlich wärmt, ist es in der Römervilla in der Steingasse noch kühl und schattig. Kurz vor der Eröffnung hat Helmut Bauckner, Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte, Besuch von zwei Grafikern, die mit ihm gemeinsam die Anbringung neuer Schilder planen. Eines davon wird neben einem gut erhaltenen Mühlstein Platz finden, den die archäologische Arbeitsgruppe des Heimatvereins in Herten ausgegraben hat. Außerdem wird die Römervilla ab Palmsonntag zur Galerie. "Unser ehemaliger Vorsitzender, Bernhard Vogel, hat uns einige Bilder des Wyhlener Malers Josef Hauser überlassen." Auf ein kleines Aquarell, das eine Szene aus Marokko zeigt, hat Bauckner selbst ein Auge geworfen. "Der Hauser mochte und malte Orte, die ich auch mag."
"Die Römer waren ein interesantes Folk." Eintrag eines Kindes ins Gästebuch
Kunst an den Wänden, Jazz zwischen römischen Mauern und Geschichte zum Anfassen – Bauckner und seine Mitstreiter tun alles, damit die Römervilla belebt, ja bespielt wird.

Deshalb legt er auch großen Wert darauf, dass sich Kinder und Jugendliche in Villa wohlfühlen. Die Gästebucheintragungen geben ihm recht, viele Kinder haben in krakeligen Buchstaben und rührender Falschschreibung Grüße hinterlassen. "Die Römervilla ist toll und intresant", heißt es da etwa, oder auch "Die Römer waren ein interesantes Folk." Eine handgemalte Zeichnung illustriert sehr genau, wie Kinder das Leben der Römer im Museum nachempfinden können. Auf einer kleinen Holzkonstruktion dürfen sie mit Ziegeln, dem römischen Original nachempfunden, ein Dach decken und mit einer grünen Gießkanne darauf "regnen". "Spaß macht natürlich auch der Flaschenzug", weiß Bauckner.

Eine große Karte des Imperiums

In dieser Saison will sich Bauckner noch einen Herzenswunsch erfüllen: eine große Karte des römischen Imperiums. Die soll magnetisch sein, so dass die Besucher heutige Städte und Orte mit Buttons markieren können. Bis zur Eröffnung hat das zwar nicht geklappt, aber in einigen Wochen soll die Karte hängen.

Die Römervilla sei auch deshalb so gut für Kinder und (Grund-) Schüler geeignet, weil sie überschaubar ist. Als ehemaliger Volksschullehrer weiß Bauckner, dass Museen auch ziemlich ermüdend auf junge Gäste wirken können. "Die langweilen sich doch, wenn sie viel lesen oder anschauen müssen." Und das gelte längst nicht nur für Kinder und Jugendliche. "Was nicht fürs Volk ist, ist für die Katz’", zitiert Bauckner.

"Was nicht fürs Volk ist, ist für die Katz’." Helmut Bauckner
Deshalb sind die erklärenden Hinweistafeln in einfacher Sprache geschrieben und kurz und prägnant gehalten. "Das Museum soll sich selbst erklären, so dass die Besucher auch ohne Führungen etwas mitnehmen." Gerne würde Bauckner noch mehr Besucher in der Römervilla sehen. "Unser Problem sind die Öffnungszeiten. Da wir nur sonntags ein paar Stunden aufhaben, werden wir nicht so wahrgenommen." Andererseits lohne es sich nicht, jeden Nachmittag zu öffnen. "Wir sind eben kein großes touristisches Ziel."

Allerdings hat die Eröffnung des Römerradweges für ein bisschen mehr Publikumsverkehr gesorgt, schließlich ist die Römervilla Startpunkt des 23 Kilometer langen Rundkurses.

Steffi Kast ist eine Entlastung

Bauckner, seit 1996 an der Spitze des großen Vereins, ist fast jeden Tag in der Römervilla. "Wenn dann die Tür offen steht, kommen oft Leute und wollen rein. Das dürfen sie dann auch."

Ganz allmählich macht sich der 75-Jährige Gedanken um seine Nachfolge. "Der Verein liegt mir sehr am Herzen, deshalb will ich das beizeiten regeln."

Eine Entlastung hat Bauckner, der selbst gerne und oft Führungen macht, in Steffi Kast gefunden. Die Archäologin aus Wyhlen war ein echter Zufallstreffer und Glücksgriff. "Sie ist selbst Mutter und weiß daher, mit Kindern umzugehen." Kast wird am Sonntag die Eröffnungsführung übernehmen.
Römervilla:

Geöffnet ab Sonntag, 2. April. Die Öffnungszeiten sind sonn- und feiertags von 15 bis 18 Uhr. Gruppenführungen und Apéros sind unter Tel. 1813 anzumelden. Am Sonntag, 9. April, um 11.30 Uhr wird eine Verkaufsausstellung mit Werken von Josef Hauser eröffnet. Am Sonntag, 7. Mai, findet um 11.15 Uhr ein Konzert mit Irish-Folk-Musik statt, am Sonntag, 25. Juni ein Jazzkonzert.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel