Unterm Strich
Robocalls: In den USA häufen sich automatisierte Werbeanrufe
Robocall heißt die Plage, die nicht nur in Amerika grassiert. Aber hier offenbar ganz besonders. Im Jahr 2016 gingen 5,3 Millionen Beschwerden ein, das waren 1,7 Millionen mehr als im Vorjahr.
Mo, 23. Okt 2017, 0:00 Uhr
Kolumnen
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Irgendwann wird Emily aus dem Callcenter sagen, sie rufe an, weil man doch schon mal ein paar schöne Urlaubstage in einem Ferienclub ihrer Kette verbracht habe. Und dass ihre Kette die Treue des Kunden belohne, indem sie nunmehr ein echtes Urlaubsschnäppchen anbiete. Zu 75 Prozent Rabatt. Auf den Einwand, dass es sich um einen Irrtum handeln müsse, geht sie nicht ein. Sie plaudert munter weiter, bis man Interesse signalisiert, und sei es auch nur, um zu testen, ob sich ihr Redefluss stoppen lässt.
Am einfachsten wäre es, gar nicht erst ranzugehen, wenn Emily in der Leitung ist, schließlich flimmert ihre Nummer übers Display. Nur ist es eben mal eine mit kalifornischer, mal eine mit texanischer, mal eine mit iowanischer Vorwahl. Sie sind raffiniert, die Techniker, die Telefonkunden die Nerven rauben, indem sie Emilys netten Vortrag, einmal aufgezeichnet, roboterhaft vom Band abspielen.
Robocall heißt die Plage, die nicht nur in Amerika grassiert. Aber hier offenbar ganz besonders. Die Verbraucherschützer der Federal Trade Commission (FTC) ließen jetzt wissen, dass es, rein quantitativ gesehen, in ihrer Arbeit kein größeres Ärgernis gibt als die Robocalls. Allein 2016 gingen 5,3 Millionen Beschwerden bei der FTC ein, das waren 1,7 Millionen mehr als im Vorjahr. Obwohl es Listen gibt, auf die man seine Nummer setzen lassen kann, damit einen die Emilys dieser Welt in Ruhe lassen. Was aber nicht das Geringste bewirkt. Gar nicht rangehen, wenn man eine fremde Nummer sieht? Aber was, wenn sich jemand meldet, der Wichtiges mitzuteilen hat?
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