Ritalin: Leben mit ADHS
Ich nehme sonst nicht mal Aspirin. Und hier sitze ich nun mit einer kleinen weißen Tablette, die viel mehr mit meinem Kopf machen soll, als bloß einen lästigen Schmerz zu lindern. Diese Tablette soll mein Denken und Fühlen neu strukturieren. Ritalin. Ich bin erschöpft, erledigt, traurig. Diese Tablette, davon bin ich überzeugt, ist meine letzte Chance.
anonym
Mi, 14. Jul 2010, 8:10 Uhr
Menschen
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Ich habe genug Hochschulsemester für mindestens zwei Bachelor-Abschlüsse, drei Studienortswechsel und vier Fachwechsel hinter mir. Jetzt habe ich es endlich bis zur Diplomarbeit geschafft. Doch diese Arbeit, sie schafft mich. Wie so viele Arbeiten davor.
Vor eineinhalb Jahren bin ich zur Studienberatung gegangen, weil ich für jede Studienleistung viel länger brauchte als meine Kommilitonen, obwohl ich nicht den Eindruck hatte, dümmer zu sein als sie. Von der Studienberatung wurde ich zu einer auf Arbeitsstörungen spezialisierten psychologischen Praxis geschickt, von dort in die Uniklinik, zur Ambulanz für ADHS im Erwachsenenalter. Seitdem habe ich für mein Problem einen Namen: ADHS, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, unaufmerksamer Typ.
„Rund drei Prozent der Bevölkerung leiden an einem der Subtypen von ADHS, dem unaufmerksamen, hyperaktiv/impulsiven oder kombinierten Subtyp,“ sagt Dr. Alexandra Philipsen, Leiterin der ADHS-Ambulanz der Uniklinik Freiburg, wo intensiv zu ADHS geforscht wird.
ADHS entwickelt sich nicht bei Erwachsenen, sondern beginnt im Kindesalter. Immer mehr Patienten bekommen ...