Revolverheld in Offenburg: Mal Kuschlig, mal temporeich
Einen Revolver hatten die Helden in der Oberrheinhalle zum Glück nicht dabei. Doch was "Revolverheld" zum Konzert nach Offenburg mitbrachte, war um einiges besser.
Fr, 19. Dez 2014, 18:30 Uhr
Neues für Schüler
Thema: Jugendredaktion Lahr
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Aber nochmal ganz von Anfang: Begonnen hatte der Abend mit der Vorband "Julian le Play". Die junge Band hatte sich sehr auf langsame Schmusesongs konzentriert, sorgte also bereits für ein bisschen Gefühlsaufschwung. Besonders bei dem Titel "Wir haben noch ein ganzes Leben" wärmten sich die Zuschauer langsam auf. Die deutsche Band passte gut zu Revolverheld, allerdings fehlte ihr noch der gewisse Pfiff und sie fuhren sich zu stark auf die Romantik-Schiene ein. Trotz allem schafften sie es, die Halle mit viel Applaus zu verlassen, und sorgte so für eine gute Wohlfühlatmosphäre, bevor die wahren Stars des Abends die Bühne erklommen.
Passend zur Tour leitete Revolverheld, das Konzert mit dem flotten Song "In Bewegung" ein. Anfangs noch etwas zurückhaltend, denn man hatte das Gefühl sie würden erst einmal nur für sich spielen, tauten sie schließlich auf und dann begann die Party endlich.
Ähnlich erging es den Zuschauern. Auch sie waren zunächst eher zurückhaltend, aber als sie die Gelegenheit bekamen, bei ihren geliebten deutschen Texten mitzusingen, gaben sie richtig Gas. Die Stimmung war durchgehend gut, wenn auch nicht ausgelassen.
Trotzdem gab es immer wieder Momente in denen man die Augen schließen konnte, um der gefühlvollen Stimme von Frontsänger Johannes Strate zu lauschen oder seinen Herzschlag kurzzeitig mit den dumpfen Beats von Schlagzeuger Jakob Sinn zu verwechseln. Der absolute Höhepunkt war der Titel "Spinner" von ihrem letzten Album "In Farbe". Während Johannes Strate zwei jüngere Zuschauer aus dem Publikum fischte, wurde die Bühne etwas umgebaut. Auf einmal war die Band nicht mehr auf einer Bühne in der Oberrheinhalle, sondern saß auf einem Sofa mit Teppich und Gummibärchen in einem heimischen Wohnzimmer. Und so klangen die ersten Zeilen von Spinner auch nicht wie gewohnt schnell und fetzig, sondern in einer akustischen Version ganz neu und gemütlich.
Romantische Akzente setzen die Jungs bei ihren Balladen, die vom Publikum mit zahlreichen Lichtern begleitet wurden. Hin und wieder brachte Strate die Zuhörer mit seinen Dialogen mit den Bandmitgliedern oder kleinen Anekdoten zum Lachen. Als die Band zwischendrin noch eine kleine Jam Session veranstaltet, hatten die Zuschauer auch noch das Vergnügen das instrumentale Talent der Musiker zu erleben.
Das Konzert endete ganz unerwartet nach mehreren Zugabe-Rufen mit einigen poetischen Zeilen über Offenburg, die Johannes Strate noch im Hotel eingefallen sein sollen. Ein letzter Song durfte nicht Fehlen und so ging Revolverheld nach einem erfolgreichen Konzert mit "Lass und gehen" von der Bühne.