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Die Freiburger Markthalle

Restaurant mal anders

Mathis Hog und Johannes Pfänder waren auf Entdeckungsreise in der Freiburger Markthalle. Und haben einiges zu berichten. Die beiden Schüler gehen in die Klasse 9d des Rotteck-Gymnasiums, Freiburg.  

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Die Freiburger Markthalle.   | Foto: Ingo Schneider
Die Freiburger Markthalle. Foto: Ingo Schneider
Nur wenige Schritte von der Haupteinkausfstraße, der Kaiser-Josef-Straße, entfernt, eröffnet sich hinter einem schweren Holzportal ein einzigartiger kulinarischer Raum, der keine Wünsche offenlässt. Von unzähligen Gerüchen, vielfältigen Gewürzen und leiser orientalischer Musik wird man in der Markthalle empfangen, die mit 22 Ständen auf etwa 1200 Quadratmetern verschiedenste Lebensmittel im Angebot hat. Direkt auf den ersten Metern, die man sich in der warmen Halle bewegt, wird das Konzept der Freiburger Markthalle deutlich: Möglichst viele verschiedene Kulturen aus aller Welt sind hier vertreten, um den Interessierten vielfältige Köstlichkeiten anzubieten. Auf diese Weise entsteht ein sehr großes Angebot aus kulinarischen Spezialitäten.

Zunächst wird man von einem etwa 20 Meter langen Flur empfangen, der dann in den Essenssaal mündet. In diesem Flur liegen sich jeweils zwei Stände gegenüber und jeder davon lockt mit Dekorationen, die die jeweilige Tradition des Landes aufgreifen. Darüber hinaus erhält der Gast durch die Standgestaltung einen kleinen Einblick in die dortige Region. Auch die Verkäufer kommen aus derselben Gegend der Produkte. Nach jedem Stand empfangen den Besucher neue Gerüche, die von der jeweiligen Bestelltheke ausgehen.

In der Markthalle herrscht ein spezielles Konzept, was die Essensausgabe anbetrifft. Serviert wird auf normalen Tellern, jedoch muss sich jeder Besucher selbstständig seine Bestellung von dem Stand abholen, bei dem er das Gericht in Auftrag gegeben hat. Mit den Speisen begibt sich der Gast zu einem Platz in der Haupthalle. Einzelne Möglichkeiten, seine Mahlzeit nicht in einer großen Gruppe zu sich nehmen zu müssen, findet man in Form von einzelnen Tischen im Eingangsbereich des Flures.

Im Hauptsaal findet man zunächst in der Mitte zwei parallel liegende Champagner-Bars, an denen vor allem Gruppen älterer Menschen den Nachmittag genießen. Zugleich bietet diese Bar einen hervorragenden Rahmen für Feierfreudige, zum Beispiel eine Geburtstagsrunde oder einen Betriebsausflug. Allerdings können die gehobenen Preise auf einige Besucher auch abschreckend wirken, denn ein Glas Champagner kostet beispielsweise 3,80 Euro.
Die gesamte Haupthalle wirkt großzügig und einladend. Sie ist mit zahlreichen Hockern und Tischen ausgestattet und bietet für viele Hungrige genug Platz.

Außen herum findet der Besucher der Markthalle weitere Stände mit Lebensmittelangeboten. Neben den kulinarischen Angeboten des Auslands lässt sich auch eine Freiburger Bar auffinden, an der badische Produkte verkauft werden. Hier trifft man auf Stammkunden wie den 71-jährigen Manfred Hulse, der hier wöchentlich sein Bier an der Bar trinkt. "Die Stimmung hier ist schön", bestätigte er uns. Eine aus Holz gebaute Bühne befindet sich im hinteren Teil des Raumes. Darauf werden an jedem Wochenende Live-Musik und Konzerte gespielt. Dieses musikalisch-kulturelle Angebot ist neben der Speisenvielfalt ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Markthalle, bestätigt uns die Besitzerin des Fischstandes Christa Sieg.

Auch die Einrichtung der Markthalle schafft eine besondere Stimmung. An den Wänden sieht man weiße Kacheln und von der Decke hängen große Kronleuchter. Durch den altmodisch gehaltenen Stil der Haupthalle ist die Atmosphäre sehr ruhig. Jedoch ist es trotz der friedlichen Atmosphäre "meist sehr laut hier", berichtet uns der Freiburger Manfred Spotter, der hier meistens mittags eine Pizza bei dem italienischen Stand zu sich nimmt. Auch die Standbesitzer belastet die Lautstärke, da sie meist jeden Tag morgens bis abends arbeiten. Doch neben dem durch den Lautstärkepegel verursachten Stress ist die Arbeit als Standbesitzer eine Tätigkeit, die "jeden Tag Spaß macht", wie uns der leidenschaftliche Pizzabäcker bestätigt, der in der Markthalle Chef von zwei italienischen Ständen ist und seinen Job schon seit 40 Jahren verfolgt. Seinen Namen wollte er nicht nennen.

Er ist nicht der einzige, der mehrere Stände besitzt, auch der Türke Tarek Demirkan ist sowohl Betreiber eines Gewürz- als auch eines Obststandes. Das Angebot in der Markthalle begeistert den Großteil der Besucher. Von dem 21-jährigen Studenten Jonas Ziegler wird uns bestätigt: "Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, und es schmeckt immer super." Das liegt vermutlich nicht zuletzt daran, dass die Lebensmittel größtenteils aus der Region beziehungsweise aus eigener Herstellung kommen. Das ist wohl ein weiterer Grund für den guten Ruf der Freiburger Markthalle.

Eine Besucherin berichtet mit Bedauern vom Schließen der italienischen Bar "Osteria", die noch bis vor zwei Jahren direkt an die Markthallen angrenzte und Besuchern die Möglichkeit gab, bei italienischer Opernmusik und am Kaminfeuer die Speisen der Markthalle zu sich zu nehmen. Heute werde in der ehemaligen "Osteria" teure Mode verkauft, so die Besucherin. Ein besonders stimmungsvoller Raumsei für die Markthallenbesucher verloren gegangen.
Die Markthalle zählt zu den erfolgreichsten Touristenattraktionen Freiburgs und ist auf ganzer Linie ein Erfolg für die Stadt.

Ressort: Schülertexte

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