Waldshut-Tiengen

Rekordversuch: Das größte Schlumpftreffen der Welt

Was für eine schlumpfige Idee! Mit mehr als 2510 Schlümpfen will ein Gruppe Lauchringer einen neuen Weltrekord aufstellen. Aber die Regeln sind streng. Veranstalter Michael Bernatek erklärt im Interview: Blaue Haut ist ein Muss.  

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2511 Schlümpfe gesucht! „Dä Traditionsverein“ will mit seinem Schlumpftreffen den Weltrekord brechen. Foto: Privat
BZ: Was muss ich tun, um am Schlumpftreffen teilzunehmen?

Bernatek: Eigentlich ist es ganz einfach: als Schlumpf verkleiden und nach Tiengen kommen. Da es ein offizieller Weltrekordversuch ist, gibt es aber ein paar Vorgaben zu beachten.

Einfach wird es beim Schuhwerk: Hier kann jeder Schlumpf frei entscheiden.
BZ: Was, wenn ich als Gargamel komme?

Bernatek: Gargamels müssen leider draußen bleiben... Denn für den Rekordversuch sind grundsätzlich nur drei Charaktere mit kompletten Kostümen gültig: der normale Schlumpf mit einer weißen Hose, einer weißen Schlumpfmütze und blauem Körper; Papa Schlumpf trägt eine rote Hose und eine rote Schlumpfmütze, hat einen blauen Oberkörper und einen Bart; Schlumpfine hat einen komplett blauen Körper und trägt dazu ein weißes Kleid und eine weiße Schlumpfmütze. Natürlich dürfen bei ihr die blonden Haare nicht fehlen.

BZ: Ganz schön streng.
Bernatek: Das stimmt (lacht). Aber das sind eben die Richtlinien, die wir von Guinness World Records bekommen haben. Das war es aber noch nicht ganz. Wichtig ist auch, dass alle sichtbaren Hautstellen – also Gesicht, Hals und Hände – blau sind. Sie müssen komplett mit Schminke abgedeckt sein. Bei den Händen gehen aber auch blaue oder weiße Handschuhe. Einfach wird es beim Schuhwerk: Hier kann jeder Schlumpf frei entscheiden.

BZ: Gibt es eine Einlass-Kontrolle?

Bernatek: Die Veranstaltung findet auf einem großen Festplatz statt, der allerdings eingezäunt ist. Am Eingang prüfen wir dann, ob die Mindestanforderungen erfüllt werden. Für Notfälle haben wir vorgesorgt. Beispielsweise mit einem Schminkstand, falls es doch noch freie Hautstellen gibt. Für die Kontrolle haben wir uns prominente Unterstützung geholt wie den Oberbürgermeister Philipp Frank, den Landtagsabgeordneter Felix Schreiner und unseren Bürgermeister Thomas Schäuble.

BZ: Und wer bezahlt das (hoffentlich) größte Schlumpftreffen der Welt?

Bernatek: Das Ganze ist nicht billig, aber unser Sponsorenkonzept hat gefruchtet, so dass wir die Kosten abdecken konnten. Alles was am Ende übrig bleibt und durch zusätzliche Spenden reinkommt, geht an eine Schule für Körperbehinderte in Tiengen.

Wenn jeder noch einen Schlumpf mitbringt, hätten wir den Wert schon erreicht.
BZ: Sind Sie schon immer Schlumpf-Fan gewesen? Oder wie kam diese Idee zum größten Schlumpftreffen weltweit zustande.

Bernatek: Ich bin kein leidenschaftlicher Schlumpf-Fan. Aber ich bin mit dreizehn Jugendfreunden aus Lauchringen in einem losen Verein. Wir sind ein kreativer, verrückter Haufen. Jedes Jahr verkleiden wir uns zur Fasnacht anders: Mal waren wir die Garde der Queen, ein anderes Mal Shaolin-Mönche mit einem selbstgebastelten meterlangen Drachen. Ende 2014 dachten wir uns, es wäre toll, wenn mal alle genau gleich aussehen. Da kam uns die Idee mit Schlumpfhausen und dem Weltrekordversuch.

BZ: Wieso müssen es mehr als 2510 Schlümpfe sein?

Bernatek: Es gibt schon einen Rekord. Und zwar aus Wales aus dem Jahr 2009. Den müssen wir überbieten. Damals trafen sich 2510 Studenten als Schlümpfe verkleidet in einer Diskothek.

BZ: Knacken Sie den Rekord?

Bernatek: Wir haben realistische Chancen, denn die Resonanz ist riesengroß. Auf Facebook haben bisher 1300 Menschen zugesagt. Wenn jeder noch einen Schlumpf mitbringt, hätten wir den Wert schon erreicht. Die Begeisterung ist spürbar. Ein Schreibwarenladen in Waldshut-Tiengen hat zum Beispiel extra eine Schlumpf-Abteilung eingerichtet, berät Interessenten und verkauft Kostüme. Dort haben sich schon viele Leute und Gruppen eingekleidet. Wir hoffen, dass auch das Wetter mitspielt.

Wir wissen von Schlümpfen aus Sachsen, aber auch aus unseren Nachbarländern Österreich und Schweiz.

BZ: Sind die Waldshut-Tiengener besonders schlumpf-vernarrt?

Bernatek: Im Moment auf jeden Fall. Das merken wir an den Rückmeldungen! Aber nicht nur bei uns. Es kündigen sich Leute aus unterschiedlichen Regionen an: Wir wissen von Schlümpfen aus Sachsen, aber auch aus unseren Nachbarländern Österreich und Schweiz..

BZ: Sind die angekündigten Teilnehmer auch sonst als Schlümpfe unterwegs?

Bernatek: Die Erwachsenen eher nicht. Da gab es im Vorfeld auch Frauen, die sich beschwert haben: "Warum gerade Schlumpf?" (lacht). Da wir das Treffen ja für Groß und Klein planen, ist es aber gerade auch für Kinder spannend, auf so eine Menge Schlümpfe zu treffen. Das wird sicher ein schönes Bild abgeben.

Zur Person:

Michael Bernatek ist "Präsi" des "Dä Traditionsverein anno 2004 n.e.V." und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wenn nicht Fasnacht ist, arbeitet der 38-Jährige in der Pressestelle der AOK-Bundesverbandes in Berlin.
Schlumpf mit!

"Dä Traditionsverein anno 2004 n.e.V." startet mit dem Schlumpftreffen am Samstag, 6. Februar, einen offiziellen Weltrekordversuch. Um den Rekord zu brechen, müssen mehr als 2510 Schlümpfe kommen. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr auf dem Festgelände an der Wutach in Tiengen. Offizielle Zählung für den Weltrekordversuch ist zwischen 13 Uhr und 13.05 Uhr: Es zählt nur der Schlumpf, der sich in diesen fünf Minuten auf dem Gelände befindet.

Weitere Infos insbesondere zur den Kostümvorgaben unter: www.daetraditionsverein.de

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