Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018
"Regeln braucht man das ganze Leben"
Braucht es überhaupt Regeln? Natalia Cardozo aus der Klasse 8 des Clara-Schumann-Gymnasiums hat Irmtraut Talmon, Grund- und Hauptschullehrerin und dreifache Mutter, dazu befragt.
Natalia Cardozo, Klasse 8, Clara-Schumann-Gymnasium (Lahr)
Mo, 18. Jun 2018, 0:00 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup
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Zischup: Ab welchem Alter braucht man Ihrer Meinung nach keine Regeln mehr?
Talmon: Ab keinem Alter. Regeln braucht man das ganze Leben lang. Unser soziales Verhalten ist ohne Regeln undenkbar, denn wir hätten dann alle keine Einschränkungen mehr.
Zischup: Wie würde die Welt ohne Regeln Ihrer Vorstellung nach aussehen?
Talmon: Auf jeden Fall chaotisch! Ein Zusammenleben würde in Stress, Streit, Neid und Kränkung der Mitmenschen enden.
Zischup: Welche Regeln haben Sie als Erwachsener einzuhalten?
Talmon: Verkehrsregeln, Höflichkeits- und Anstandsregeln und gesellschaftliche Regeln, zum Beispiel bei einem Supermarkt-Einkauf sich an der Kasse anstellen, beim Arztbesuch warten, bis man an der Reihe ist, im Ruhebereich des Zugabteils sich angemessen verhalten oder Mülltrennung.
Zischup: Welche Eigenschaften verbinden Sie mit Regeln?
Talmon: Höflichkeit, Anstand, Rücksichtnahme und Korrektheit.
Zischup: Sollten Kinder und Jugendliche Ihrer Meinung nach weniger Regeln haben?
Talmon: Nein, auf keinen Fall. Wie gesagt, Regeln sind lebensnotwendig. Die Kinder und Jugendliche hätten keine Grenzen mehr, und dies ist wichtig für ihr späteres Leben.
Zischup: Welche Schulregeln finden Sie überflüssig und welche sinnvoll?
Talmon: Als sinnvolle Regeln empfinde ich Handyverbot, Kaugummiverbot, nicht während des Unterrichts essen und nicht das Schulgelände während der Pause verlassen. Ich denke aber allgemein, dass alle Schulregeln ihren Sinn haben.
Zischup: Welche Regeln sollten Eltern bei ihren Kindern einführen?
Talmon: Eine tägliche Zeitbegrenzung für elektronische Medien und dass Hausaufgabenerledigung Priorität vor anderen Beschäftigungen hat. Viele Kinder haben beim Thema Zeitbegrenzung für elektronische Medien keine Einschränkungen mehr.
Fazit: Die Aussagen der Erziehungsexpertin machen deutlich, dass es überall Richtlinien gibt, an die wir uns halten müssen – in der Schule, mit den Eltern und allgemein in der Gesellschaft. Die großen Religionen lehren uns schon seit Jahrtausenden, dass unser Leben auf Regeln aufgebaut ist. Die zehn Gebote beispielsweise sollen den Menschen nicht einschränken, sondern ihn zu einem sozialen Miteinander befähigen. Regeln, die für viele oft störend sind, haben somit eine große Bedeutung für das Verhalten und Leben im Allgemeinen. Ohne Vorschriften hätten wir keine Grenzen und Einschränkungen. Ich befürworte deshalb sinnvolle Regeln, die unser soziales Zusammenleben erst möglich machen.