Realschulen erhalten neue Aufgaben
Hauptschule ist Auslaufmodell.
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Weil immer mehr Kinder auf die Real-, statt auf die Hauptschule wechseln, fürchtet die Landesregierung um deren Niveau. Vom Schuljahr 2016/17 an sollen Realschulen deshalb auch eine Hauptschulprüfung anbieten. So bekommen auch leistungsschwächere Schüler, die die mittlere Reife nicht schaffen, einen Abschluss an ihrer Schule. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) sieht die Novelle als Reaktion auf die veränderten Schülerströme. Das Konzept sieht eine Orientierungsstufe in den Klassen fünf und sechs vor, danach werde entschieden, auf welchem Niveau weiter unterrichtet werde.
Die Opposition kritisierte, Grün-Rot wolle damit vor allem den Weg für weitere Gemeinschaftsschulen frei machen. Sowohl der FDP-Bildungsexperte Timm Kern als auch der bildungspolitische Sprecher der CDU, Georg Wacker, kritisierten, dass der Gesetzentwurf lediglich unterschiedliche individuelle Förderung, nicht aber die Trennung in unterschiedlich schwierige Kurse vorsehe. Wacker: "Optimale Förderung braucht Differenzierung, die die neue Realschule nicht bietet." Kern sprach von einen "Zwangsumwandlungsgesetz", mit dem die Landesregierung die Realschulen dränge, sich zur Gemeinschaftsschule umzuwandeln. Bisher gingen zwei Dutzend der knapp 500 staatlichen und privaten Realschulen diesen Weg. Sandra Boser (Grüne) verwies darauf, dass der Wunsch nach den neuen Prüfungsmöglichkeiten aus den Realschulen selbst stamme und vom Landeselternbeirat und der Lehrergewerkschaft GEW mitgetragen werde. Man schreibe den Realschulen nichts vor, "aber wir haben nichts dagegen, wenn sich Realschulen zu Gemeinschaftsschulen entwickeln".
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