Raus aus dem Tutu, rein in das Trikot
Manchmal dauert es eben, bis man weiß, was man will. Bei Miriam Hoppe war das auch so. Jahrelang war sie im Ballett – und das gerne. Doch in der vierten Grundschulklasse hat sie ihre Leidenschaft für Fußball entdeckt. Ihr Tutu hat sie an den Nagel gehängt.
Miriam Hoppe, Klasse 9a, Clara-Schumann-Gymnasium & Lahr
Mo, 25. Apr 2016, 12:06 Uhr
Schülertexte
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Manchmal dauert es eben, bis man weiß, was man will. Bei Miriam Hoppe war das auch so. Jahrelang war sie im Ballett – und das gerne. Doch in der vierten Grundschulklasse hat sie ihre Leidenschaft für Fußball entdeckt. Ihr Tutu hat sie an den Nagel gehängt.
Fußball ist meine Leidenschaft. Das war aber nicht immer so. Mit vier Jahren bin ich wie viele Mädchen ins Ballett gegangen und habe in meinem rosa Ballettkleidchen zur Musik getanzt. Die Freude am Ballett blieb bis zu dem Tag, an dem ich mit einigen Mädchen aus meiner vierten Klasse an einem Fußballturnier teilgenommen habe. Dort wurde ich von einem Trainer der Spielvereinigung Lahr zu einem Probetraining eingeladen, bei dem meine Begeisterung für Fußball sofort geweckt wurde. Meine Eltern waren zunächst enttäuscht, dass ich mit dem Ballett aufhören wollte, aber sie haben meinen Wunsch trotzdem unterstützt.
Doch nicht alle Mädchen und Frauen, die früher Fußball spielen wollten, hatten das gleiche Glück wie ich. In vielen Ländern galt Frauenfußball als moralisch verwerflich – so auch in Deutschland. Erst 1970 wurde das Frauenfußballverbot vom DFB, dem Deutschen Fußball-Bund, aufgehoben. 1982 wurde die erste Nationalmannschaft gegründet. 1989 holte die deutsche Frauennationalmannschaft ihren ersten Titel bei der Europameisterschaft. Die Siegerinnen bekamen damals ein Kaffeeservice vom DFB überreicht, was heutzutage unvorstellbar wäre.
Auch heute gibt es noch Leute, die Frauenfußball schlecht finden. Jedes Mädchen, das Fußball spielt, muss sich manchmal Sätze wie "Fußball ist doch nichts für Mädchen!" anhören. In anderen Sportarten kommt so etwas nicht so oft vor, obwohl es überall Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Manche Deutsche sehen Fußball immer noch als männliche Sportart, obwohl es heutzutage weltweit schon über eine Million Frauen und Mädchen sind, die in einem Verein Fußball spielen. Mein Traum ist es, irgendwann in der Bundesliga zu spielen.
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