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Abfall aus Nuklearanlagen

Radioaktiv belasteter Schrott am Rhein? Befragung startet

  • dpa

  • Di, 08. Oktober 2024, 04:00 Uhr
    Baden-Württemberg

     

Beim stillgelegten AKW Fessenheim im Elsass ist eine neue Industrieanlage geplant. Nun wird die Öffentlichkeit dazu befragt. Das Vorhaben ist insbesondere beim Nachbarn Deutschland umstritten.

Das Vorhaben des französischen En...längerem umstritten. (Archivfoto)  | Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF ist seit längerem umstritten. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Fessenheim (dpa/lsw) - Frankreichs Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) will heute erläutern, wie die Öffentlichkeit in den kommenden Monaten bei der geplanten Schmelzanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott im elsässischen Fessenheim beteiligt wird. Die Gemeinde unmittelbar an der Grenze zu Deutschland ist bisher Standort eines Atomkraftwerks, das bereits vor vier Jahren stillgelegt wurde. 

Das neue Industrieprojekt des französischen Energiekonzerns EDF ist insbesondere beim Nachbarn Deutschland umstritten. Die baden-württembergische Landesregierung und das Regierungspräsidium Freiburg sprachen sich bereits mehrfach gegen den Bau des sogenannten Technocentre aus. Die Entscheidungen werden aber letztlich in Frankreich getroffen. 

Öffentliche Debatte läuft bis Februar 

Die Bürgerbeteiligung startet der CNDP zufolge an diesem Donnerstag und läuft bis zum 7. Februar. Es sind wegen der Grenznähe auch Unterlagen auf Deutsch verfügbar. Die öffentliche Debatte ermögliche es dem Energiekonzern, das Vorhaben allen betroffenen und interessierten Parteien vorzustellen und dabei Ziele und Risiken zu diskutieren. 

Industrieprojekt soll 2031 fertig sein 

EDF will die Schrottverwertung auf einem bisher ungenutzten Fessenheimer Areal 2031 in Betrieb nehmen. Es sollen etwa 450 Millionen Euro investiert werden. Es können potenziell 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich verwertet werden, etwa Dampferzeuger aus heimischen Atomkraftwerken. Material könnte auch aus dem Ausland kommen, heißt es in der Projektbeschreibung. Vor einer endgültigen Genehmigung sind noch mehrere Hürden zu nehmen. 

Frankreich setzt auf Atomkraft

Das Vorhaben wird auf beiden Seiten des Rheins von Umweltschützern kritisiert, denn sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen. Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft. Präsident Emmanuel Macron will den Atomsektor im Land entscheidend stärken. Das Atomkraftwerk Fessenheim südöstlich von Colmar unweit der Grenze zu Deutschland wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. Der Abriss wird voraussichtlich 2026 beginnen. 

 

© dpa‍-infocom, dpa:241008‍-930‍-254339/1

Ressort: Baden-Württemberg

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