Pragmatikerin im "Abwehrkampf"
DER WIRTSCHAFTSHINTERGRUND: Heike Haigis, Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Lörrach, zur Lage der Gewerkschaft.
LÖRRACH. "Es findet eine Umverteilung statt. Lohnverzicht führt in die Sackgasse. Arbeitszeitverlängerungen münden indirekt in Kündigungen." Die Sätze wirken wie Parolen: Heike Haigis kommt das kleine Einmaleins der IG Metall (IGM) flüssig von den Lippen. Dennoch lässt sich die 46-Jährige weder auf dem orthodoxen Flügel der IGM verorten, noch in der Front der Reformer. Die gebürtige Sächsin, die dieser Tage zur Ersten Bevollmächtigten der IGM in Lörrach gewählt wurde, steht eher für einen dritten, pragmatischen Weg.
Eindeutige Festlegungen passen schon biographisch nicht: Heike Haigis stammt aus der ehemaligen DDR; 1990 stieß sie als Sekretärin zur damaligen Gewerkschaft Textil Bekleidung (GTB), kam für diese 1992 in die Südwestecke und mit der Fusion 1998 zur IG Metall. Die 46-Jährige ist eine Quereinsteigerin. Das könnte auch ...