Pflegebedürftig und auf fremde Hilfe angewiesen: Ein Erfahrungsbericht
Millionen Deutsche sind auf ambulante Hilfe angewiesen: Hilfe vom Bett in den Rollstuhl. Hilfe beim Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Hilfe beim Toilettengang. Was erwartet sie? Ein Selbstversuch.
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Die Morgensonne scheint schräg durchs Fenster. Ich sitze frisch geduscht im Badezimmer, in ein Handtuch gewickelt. Es klingelt: 7 Uhr. Die Frau vom Pflegedienst ist da. So pünktlich hätte ich es gar nicht zu hoffen gewagt. Mein Mann öffnet ihr die Haustür. Morgen wird sie einen eigenen Schlüssel haben. Die Kühle der frühen Stunde und die schutzlose Situation machen mich frösteln. Ich atme durch und lasse die hochgezogenen Schultern fallen. Los jetzt, Lässigkeit statt Schamhuberei! Es gilt zu testen, was die ambulante Pflege mir bringen kann. Der Selbstversuch beginnt. Noch ahne ich nicht, dass er mich in ein Labyrinth aus Bürokratendeutsch, betriebswirtschaftlichem Kalkül und absurden juristischen Spitzfindigkeiten führen wird, vor dem der gesunde Menschenverstand kapitulieren muss. Den Ausweg wird mir unser Gesundheitssystem nicht aufzeigen. Sondern – die gute alte christliche Nächstenliebe.
Höchste Zeit, mal anzufangen mit dem Helfenlassen
Ich gehöre zu den rund 2,4 Millionen Menschen, die in Deutschland Leistungen aus der Pflegeversicherung bekommen. Die meisten davon, um die 1,6 Millionen, werden zu Hause versorgt, von Angehörigen, Nachbarn, Freunden – und von ...