Ortschaftsrat lehnt Ausgleichsfläche im Ackerland ab
Für die Entwicklung ehemalig militärisch genutzter Flächen auf dem Lahrer Flugplatz auf Gemarkung Friesenheim müssen Ausgleichsflächen her. Der Ortschaftsrat Schuttern will dafür keine Agrarflächen opfern.
In einer zweiten Variante wäre diese Ausgleichsfläche direkt auf dem IGP-Gelände zu schaffen, was jedoch die Gewerbeansiedlungsfläche um eben jene 7 Hektar reduzieren würde.
In der Diskussion wurde das Argument eines Landwirtes aufgegriffen. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit gehe es auch um die Produktion von Lebensmitteln. Guido Leberl (CDU) sah in seinem Einwand sehr wohl die Aspekte und die unterschiedliche Argumentation in Sachen Wirtschaft und Ökologie. Er sei nicht gegen die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen. "Wir sehen aber auch die hochwertigen Agrarflächen und wissen, wie es gerade in der heutigen Zeit mit ihren Krisen, immer wichtiger wird, Lebensmittel im eigenen Land zu generieren. Wir können nicht weiter wertvolles Ackerland für Gewerbe opfern."
Bürgermeister Erik Weide stieg mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Maßnahme in die Debatte ein: "Auf Wohlstand will niemand verzichten und auf Arbeitsplätze sind wir angewiesen. An anderen Stellen wird Friesenheim keine Gewerbeflächen mehr bekommen." Weide fügte hinzu: "Es geht nicht mehr, dass in jedem Kaff dreierlei Gewerbeflächen erschlossen werden." Auch eine Ausgleichsfläche bringe Einnahmen.
Simon Greiner (CDU) erkundigte sich nach den Vorteilen für die Gemeinde Friesenheim. 200.000 Euro seien erstmals im Jahre 2022 über den Zweckverband an die Gemeindekasse geflossen, so Daniel Halter. Friesenheim habe ein Mitspracherecht über die Ansiedlung von Gewerbebetrieben über die Verbandsversammlung. Die Anfragen seien in den letzten Jahren aber deutlich zurückgegangen. "Eine Ablehnung durch den Ortschaftsrat in Sachen Ausgleichsfläche würde den Zweckverband um ein weiteres Jahr zurückwerfen," Er legte nach: "Dann werden wir noch einmal auf Tour gehen müssen."
Dies waren aber offenbar Begründungen, die das Gremium am Dienstagabend nicht überzeugen konnten. Dort wurden vehement Alternativen gefordert. Ebenso das Einbeziehen eines Biologen in die Beratungen. Ortsvorsteher Jürgen Silberer (CDU) brachte als Alternative ein Gelände beim Bockswinkelhof ins Gespräch. Dieser Vorschlag fand breite Zustimmung. Bei einer Gegenstimme beschlossen die Räte, diese Alternative zu prüfen.
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