Ohne Waffen und mit innerer Ruhe
Bei der japanischen Kampfkunst Karate geht es um sehr viel mehr, als mit der Hand möglichst dicke Bretter zu zerschlagen.
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Daniel Albrecht geht in die Klasse 9b der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental in Todtnau. In seiner Freizeit macht er Karate – und das bereits seit fast neun Jahren. In seinem Zischup-Artikel beschreibt der Schüler, wie er trainiert und was es mit der Kampfkunst auf sich hat.
Mein Name ist Daniel Albrecht. Ich mache seit knapp neun Jahren Karate und habe den orangefarbenen Gürtel und werde bald die Prüfung zum grünen Gürtel machen. Wer sich auskennt, weiß, dass das nicht unbedingt ein hoher Rang ist, es kommt aber nicht drauf an, was du an deinem Bauch trägst, sondern was du kannst. Und mit neun Jahren Erfahrung würde ich sagen, dass ich recht viel aus dem Freikampf, den vielen Techniken und Katas – so nennt man die Übungsformen in den japanischen Kampfsportarten – kann. Ich gehe jede Woche ein bis zwei Mal in ein einstündiges Training. Ich trainiere im Budo Club Todtnau mit meinem Trainer Sebastian.
Schon im 6. Jahrhundert sollen buddhistische Mönche, die keine Waffen tragen durften, aus Gymnastikübungen eine Art Selbstverteidigungsprogramm entwickelt haben. So jedenfalls geht die Legende. Im Karate Do geht es nicht darum, den Gegner zu verletzten, sondern seinen Horizont zu erweitern. Aber was ist eigentlich Karate Do? Karate Do bedeutet übersetzt "Weg der freien Hand". Der Karateka, das ist der Karatekämpfer, ist waffenlos und lernt die innere Ruhe kennen und weiß, wie er in besonderen Situationen zu handeln hat. In einem Wettkampf oder im Training geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern darum, dass man sich selbst entfaltet, dass man sich selbst beherrscht und dass der Gegner immer geachtet wird.
Leider verbindet man mit Karate oft, dass irgendwelche Bretter zerschlagen werden. Dieses Vorurteil kommt durch öffentliche Vorführungen bei Shows. Doch Karate ist keine artistische Zirkusleistung. Denn man lernt nicht nur, wie man schlägt und tritt, sondern auch wie man Schläge und Tritte ableitet. Dafür braucht man nicht nur Disziplin und Können, sondern auch eine gute Körperbeherrschung. Zu den jeweiligen Techniken kommen auch noch viele Atemübungen und Trockenübungen dazu.
Viele Karateka üben Karate aus, weil sie sich auf der Straße verteidigen können wollen, dabei spielt Gewicht oder Körperbau keine große Rolle, sondern Geschwindigkeit, Geschicklichkeit oder auch Gelassenheit. Nur wer in einem Kampf nicht in Panik gerät, kann diesen auch gewinnen. Um das zu lernen, gibt es immer wieder spezielle Lehrgänge mit internationalen Karateka.
Es gibt zwei Arten von Wettkämpfen, einmal das Kumite, wobei sich zwei Gegner gegenüberstehen und versuchen, sich mit Stoß, Schlag und Tritttechniken zu besiegen. Dabei gibt es aber strikte Regeln. Wer sich nicht daran hält, wird disqualifiziert. Es gibt aber auch die Kata, in der werden mehrere Schrittfolgen zu einem Kampf gegen imaginäre Gegner aneinandergereiht und einstudiert. Die Kata kann man auch zur Schaustellung der ganzen Techniken, die man gelernt hat, vorführen.
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