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Nur mal ein Schlückchen

Oft lernen Kinder in der Familie, dass Alkohol "dazugehört".  

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In Deutschland gehört für mindestens jeden dritten Jugendlichen Alkohol zum Partyvergnügen - nicht nur am Wochenende. Jedes Jahr trinken etwa 750 000 Menschen zum ersten Mal Alkohol und zehn Prozent von ihnen enden irgendwann einmal als Alkoholiker. Eine Bilanz, die erschreckt. Vielfach sind es auch jugendliche Alkoholkonsumenten, die im Rausch aggressiv werden und Straftaten begehen. Der siebzehnjährige Freiburger Thomas prahlt: "Ich geh' dann gerne raus und fange Streit an." Oft genug endet das dann in einer Schlägerei. Mit dabei können auch Jüngere sein, denn Alkohol kann man in jedem Supermarkt kaufen, oft, ohne einen Ausweis zeigen zu müssen.

Aber nicht erst Teenies sammeln ihre alkoholischen Erfahrungen: Oft wird der erste Alkohol schon Kindern in der Familie angeboten, zum Beispiel zu Omas Geburtstag ein Schlückchen Sekt zur Feier des Tages. Da wird den Kindern das erste Mal der Alkohol als Schritt zum Erwachsensein "verkauft". Spätestens zur Konfirmation dürfen viele dann schon mal "richtig was trinken". Da sind sie gerade mal 14 Jahre alt. Grundsätzlich gilt für Kinder und auch noch für Jugendliche, dass schon geringe Mengen hochprozentigen Alkohols - etwa zwei Teelöffel Schnaps - schwere Vergiftungen verursachen können. Genau genommen liegt die akute Gefahrenzone bei etwa drei Gramm Alkohol je Kilogramm Körpergewicht. Schon bei 0,5 Promille kann ein Kind bewusstlos werden - und zwar ohne vorher das alkoholtypische "Anfangshoch" erlebt zu haben. Bei größeren Kindern gibt es diese angeregte Phase mit anschließender Bewusstlosigkeit. Für alle Heranwachsenden gilt, dass Alkohol nicht nur die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit über viele Stunden vermindert. Im noch nicht voll entwickelten Organismus wirkt Alkohol zudem wesentlich heftiger. Die Phasen der Trunkenheit laufen viel schneller ab und der Wechsel zur tiefen Bewusstlosigkeit kann ganz plötzlich passieren.

Außerdem ist die Gefahr späterer Alkoholsucht umso größer, je früher mit gewohnheitsmäßigem Trinken begonnen wurde. Erwachsene sollten deshalb selber nicht zum Trinken auffordern und auf Warnsignale achten - immerhin sind etwa 250 000 Kinder und Jugendliche in Deutschland alkoholabhängig oder stark abhängigkeitsgefährdet.

Mario Cosic,

Charly Glaser, Patrik Sauner

Ressort: Zisch

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