Notfallmediziner: Sterben lassen ist kein Versagen
Die Hochleistungsmedizin lässt den Patienten am Lebensende oft im Stich, klagt der Berliner Notfallarzt Michael de Ridder. Nun hat er ein Buch geschrieben.
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Vermutlich liegt diese Frau im Sterben. Schwach ist sie auf ihr Bett niedergestreckt, das Gesicht fahl, die Hände kraftlos auf dem Laken. Ein Arzt misst ihren Puls. Kühl, ganz Mediziner. Auf der anderen Seite des Bettes steht eine Schwester in Tracht – zugewandt, mit dem Kind der Frau auf dem Arm. Die Dame, die Pablo Picasso vor gut 100 Jahren gemalt hat, ist in einem Stadium, über das Ärzte sagen: "Wir können nichts mehr tun."
Wenn Michael de Ridder diesen Satz zitiert, dann spuckt er jede Silbe zu Boden, als habe er etwas Ungenießbares zwischen den Lippen. "Dieser Satz ist falsch", ruft der Mann ...