Nichts ist, wie es scheint
Ashley Elstons spannender Jugendroman "Spurlos".
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Aber wie soll das gelingen, wenn sie alle paar Wochen ihre Identität und ihren Wohnort wechseln muss? Nicht weil sie etwas ausgefressen hätte. Sie und ihre Familie sind im Zeugenschutzprogramm des US-amerikanischen Geheimdienstes FBI. Die Mutter verfällt aus Verzweiflung über die Entwurzelung dem Alkohol, die kleine Schwester Teeny wird immer unzugänglicher. Fast 200 Seiten voll atemloser Spannung müssen wir durchleben, bevor die Autorin uns mit dem Hauch einer Ahnung füttert, was dahinter stecken könnte. Bis dahin umkreisen wir mit Ich-Erzählerin Meg voller Misstrauen den Vater, der irgendwas angestellt haben muss, vor dessen Folgen die Familie geschützt wird. Wie bedrohlich sich das Leben doch anfühlt, wenn alle Gewohnheiten und Gewissheiten – sogar über die eigene Person – sich plötzlich verflüchtigen!
Meg will herausfinden, was hinter dem ganzen Spuk steckt und kann es nicht fassen, als sich herausstellt, dass sie selbst der Grund für das vom FBI ferngesteuerte Leben ihrer Familie ist. Erst allmählich kehrt die Erinnerung zurück an ihr traumatisches Erlebnis, das sie alle von einer Sekunde zur anderen in diese künstlichen Biografien katapultierte. Nur weil Meg zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war und wegen ihres – lange verdrängten – Wissens um ein Geheimnis von Verbrechern gejagt wird. Von da an legt der Roman noch mal einen Gang zu. Die Handlung schlägt unerwartete Haken bis zur letzten Seite. "Nichts ist, wie es scheint", gruselt es nicht nur die Ich-Erzählerin. Zum Glück bleibt Ethan unbeirrbar an ihrer Seite. Der Countdown gerät zu einer Art Roadmovie. Die frühere Hochzeitsfotografin Ashley Elston hat mit ihrem originellen Debüt einen Volltreffer gelandet. Ein Thriller der Extraklasse.
– Ashley Elston: Spurlos. Aus dem Englischen von Elisa Martins. Mixtvision Verlag, München 2014. 300 Seiten, 16,90 Euro, ab 14.
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