Nichts ist weiß oder schwarz
Anna Herzogs düster magischer Roman "Agalstra".
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Anna Herzog baut mit dieser Ausgangsposition und dem literarischen Wechsel zwischen Poesie und jugendlicher Alltagssprache eine düstere, magische Spannung auf. Dazu tragen Abschnitte mit weißer Schrift auf schwarzem Grund bei, die in der Vergangenheit spielen, ebenso wie der Bucheinband, der sich wie ein Theatervorhang öffnet. Zugleich fiebert man dem Ausgang des Wettbewerbs der beiden Gruppen entgegen, die ein Theaterstück erarbeiten sollen – die Schickimickis mit ebensolchen Jungs in der einen, Merle mit Bruder Felix, dem etwas tollpatschigen Jannis und dem schweigsamen Wladimir in der anderen.
Sie proben heimlich nachts in einem verborgenen Eiskeller, wo sie alte Kostüme finden. Kaum streifen sie die Kleider über, spielt sich ihr Stück wie von selbst: eine tragische Geschichte voller Neid, Eifersucht, Verfolgung und Tod. Hat sie mit den Ahnen von Merle und Felix zu tun? Mit dem Gemälde der jungen Frau mit den lebendigen Augen? Sind sie einem düsteren Geheimnis auf der Spur? "Das Unheil, es nahm seinen Lauf und nichts konnte es hindern". Ein gefährliches Spiel, das mit einer Theateraufführung in einem furiosen Finale mündet.
Tja, und warum heißt der Roman "Agalstra", das althochdeutsche Wort für die schwarz-weiße Elster? Eine bedrohliche Romanfigur, vor der Merle sich in Acht nimmt? Ein geheimnisvolles Wispern sagt: "Nichts in dieser Welt ist nur schwarz und nichts nur weiß. Böses und Gutes liegen beieinander – so nahe wie die Farben in meinem Federkleid, kleine Merle."