New York
New Yorker Wolkenkratzer im Wettbewerb
Klettern auf über 300 Meter, Traumlandschaften und Champagner auf der Spitze der Skyline: New Yorks höchste Häuser konkurrieren nicht mehr nur um die Sicht – sondern auch um das größte Erlebnis.
Benno Schwinghammer (dpa)
Di, 4. Mär 2025, 20:00 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Was an dieser Stadt vielleicht am meisten fasziniert ist die Art und Weise, wie sie in den Himmel gewachsen ist. Ob man auf New York zufliegt oder sich Manhattan mit dem Auto nähert: Die Metropole türmt sich in 3D vor einem auf wie sonst keine Stadt. 541 Meter ragt die höchste Gebäudespitze zwischen Hudson und East River in den Himmel. Und für Gäste ist der Blick von oben auf New York meist touristische Pflicht. Doch um die beste Aussicht ist ein reger Wettkampf entbrannt. Eine Handvoll Wolkenkratzer lockt mit schwindelerregenden Höhepunkten. Die Konkurrenz ist hart, und die Preise – nun ja – sind atemberaubend hoch.
Die Geschichte der Aussichtsplattformen in New York begann um das Jahr 1850: Das Latting-Observatorium in Midtown Manhattan sah aus wie eine Mischung aus Ölbohr-Struktur und Eiffelturm. Mit knapp 100 Metern Höhe war es zu dieser Zeit – lange bevor Stahlkolosse wie das Empire State Building in den Himmel wuchsen – das höchste Gebäude der Stadt.
Mittlerweile ist New York eine Stadt voller Türme, in der ständig neue Hochhäuser aus dem Boden wachsen. Mit ihren unvergleichlichen Aussichten kräftig zu verdienen, liegt dabei in der DNA der Stadt. Über 60 Millionen Menschen kommen jedes Jahr. Und von diesen Touristen wollen auch die Betreiber einiger Hochhäuser profitieren.
Der Klassiker in Midtown: Das Empire State Building
Wie eine überdimensionierte Rakete thront das Empire State Building seit fast 100 Jahren in und über New York. Das Urgestein unter den Aussichtsplattformen – unter anderem bekannt für den jährlichen Treppenlauf bis zum 86. Stock - wurde 2019 grundlegend renoviert. Eine aufwendige und sehenswerte Ausstellung stellt nun die Geschichte des Art-déco-Gebäudes in den Vordergrund. Wer statt 44 Dollar 79 bezahlt, kann sogar bis in die vergleichsweise winzige Turmspitze in den 102. Stock auf 381 Meter hinauf. Dort fühlt sich der Besucher wie in einem Leuchtturm – bei gutem Wetter mit Blick in über 100 Kilometer Ferne.
Auf Adrenalin setzt einer der neuen Wolkenkratzer. 30 Hudson Yards sieht vom Boden aus wie ein Huhn mit einem Schnabel. Der Schnabel ist eine große Aussichtsterrasse im 100. Stock des Gebäudes: "The Edge". Vom Rande des Hudson River haben die Besucher für 44 Dollar nicht nur einen wunderbaren Blick in alle Richtungen New Yorks – durch einen Glasboden können wagemutige auch in den Abgrund blicken. "Das ist – glaube ich – das Atemberaubendste, was ich seit langem gesehen habe", sagte der deutsche Urlauber Mayko Kahlen, der auf der "Edge" (deutsch: Kante) mit seinem Kumpel den Sonnenuntergang genießt. Wenn man es auf die Spitze treiben will, kann man auf der "Edge" für knapp 200 Dollar sogar an einer gesicherten Klettertour am Gebäude teilnehmen.
Ganz oben: Das World Trade Center
Es ist nicht nur das höchste Gebäude der Stadt, sondern auch der gesamten westlichen Welt: Das World Trade Center misst mit seinem Mast 541 Meter, Besucher in Downtown Manhattan können immerhin auf 387 Meter hoch und haben einen Blick, der sich von den Plattformen in Midtown Manhattan unterscheidet. Auf dem Weg zur Aussicht gibt es spektakuläre Video-Installationen und einen Aufzug, der eine Zeitreise von New Yorks Anfängen bis zur Gegenwart simuliert. Kostenpunkt für das Basis-Ticket auch hier: 44 Dollar.
Können Sie sich an das Foto "Mittagspause auf einem Wolkenkratzer" erinnern, das Arbeiter auf einem Stahlträger über New York City zeigt? Und New York wäre nicht New York, wenn man das Foto nicht irgendwo nachstellen könnte. In diesem Fall auf der Aussichtsplattform des Rockefeller Center selbst: Mehrere Leute haben auf dem Fake-Stahlträger Platz, bevor sie hydraulisch noch einige Meter in die Höhe gehoben und gedreht werden. Den ikonischen Blick auf Empire State Building und World Trade Center gibt's natürlich – ab 40 Dollar – nach wie vor.
Fiebertraum in der Skyline: The Summit
Wer mit Reizüberflutung kein Problem hat, dem sei die Aussichtsplattform mit dem meisten Schnickschnack empfohlen. One Vanderbilt heißt direkt neben dem Bahnhof Grand Central das Gebäude, in dem die Besucher für knapp 60 Dollar 330 Meter über dem Boden in eine Parallelwelt eintauchen. Drinnen im "Summit" ist fast alles verspiegelt und lichtdurchflutet – es ist nicht ganz klar, wo die eigene Existenz aufhört und die New Yorker Skyline anfängt. Durch einen Raum wabern silberne Bälle wie Blasen. Kurzum: Eine Traumlandschaft in der Skyline, ganz ausgerichtet auf Angeberfotos in sozialen Medien – für Extra-Dollar gibt's auch Champagner.