Fälschungssicher
Neue Fünf-Euro-Münze eingeführt
Geldstück soll fälschungssicher sein / Großes Interesse von Sammlern / Nur in Deutschland gültiges Zahlungsmittel.
Jörn Bender
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FRANKFURT. In Deutschland gibt es von diesem Donnerstag, 14. April, an auch Fünf-Euro-Münzen. Die sind nicht nur besonders aufwendig hergestellt, sondern werden auch als "fälschungssicher" beworben. Was zunächst Sammler begeistert, könnte auch im regulären Zahlungsverkehr Schule machen – und Geldfälschern das Handwerk noch schwerer machen.
Nein – zumal die Banknotenserie gerade überarbeitet wird und seit Mai 2013 ein neuer Fünfer mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen im Umlauf ist. Auch den Zehner und den Zwanziger der neuen "Europa"-Serie gibt es bereits. "Es gibt schon seit Längerem von vielen den Wunsch, den Fünfer auch als Münze zu haben", konstatiert Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. "Insofern ist es durchaus interessant, dass der deutsche Finanzminister jetzt eine Fünf-Euro-Münze, die zudem technisch innovativ ist, in Umlauf bringt, " so Thiele
Was ist das Besondere
an der neuen Münze?
In die Münze ist ein lichtdurchlässiger Kunststoffring eingelassen – eine "Weltneuheit im Münzbereich", wie das Bundesfinanzministerium bei der Vorstellung der Münze verkündete. Der schmale blaue Polymerring trennt den inneren Metallkreis und den äußeren Metallring. Acht Jahre tüftelten Experten in Baden-Württemberg und Bayern an der neuen Münze mit dem Namen "Planet Erde". Sie zeigt auf der Vorderseite des inneren Kreises den Bundesadler und auf der Rückseite einen stilisierten Ausschnitt der Weltkarte. Der blaue Kunststoffring soll dabei die Erdatmosphäre symbolisieren, der äußere Ring zeigt auf der Rückseite das Weltall.
Kann man mit der Münze überall bezahlen?
Die Münze soll zunächst einmal für Sammler interessant sein. Grundsätzlich können Sondermünzen aber auch zum Bezahlen genutzt werden – allerdings in der Regel nur in dem Land, aus dem sie stammen. Ausnahme sind dabei die Zwei-Euro-Gedenkmünzen, die im gesamten Eurogebiet verwendet werden dürfen. Deutsche Fünf-Euro-Münzen sind demnach derzeit nur im Inland gesetzliches Zahlungsmittel. Das gilt auch für Zehn-Euro-Münzen aus deutscher Produktion, die seit diesem Jahr aber nicht mehr geprägt werden. In Automaten passen die Fünf-Euro-Münzen zunächst nicht.
Wie viele Fünf-Euro-Münzen
werden hergestellt?
Zunächst 2,25 Millionen Stück. Die 250 000 Stück in der höherwertigen Prägequalität "Spiegelglanz" sind bereits ausverkauft. Die offizielle Verkaufsstelle für Sammlermünzen in Deutschland (VfS) lässt auf ihrer Internetseite wissen: "Aufgrund der hohen Nachfrage können Bestellungen für diese Münze nicht mehr entgegengenommen werden." Zwei Millionen Stück der Fünf-Euro-Münze in "Stempelglanz" sind von diesem Donnerstag an zum Nennwert von fünf Euro bei den Filialen der Deutschen Bundesbank sowie vielen Kreditinstituten erhältlich.
Wird die neue Technik für weitere Münzen genutzt?
Fachleute schließen nicht aus, dass die Idee mit dem Kunststoffring Schule machen wird. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) berichtete Anfang der Woche, die neue Münztechnologie habe bereits großes Interesse im Ausland geweckt. Konkrete Pläne, diese Technik in Europa in großem Stil in der Münzprägung einzusetzen, gibt es nach Angaben des Bundesfinanzministeriums nicht: "Es gibt derzeit keine Überlegungen, Fünf-Euro-Münzen in Europa in Umlauf zu bringen." Anders als die Banknoten fallen die Euro-Münzen nach wie vor in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Länder und nicht in den der Europäischen Zentralbank (EZB). Beabsichtigt ein Land, Sondermünzen herauszugeben, muss es die EU-Kommission in Kenntnis setzen.
Sind Falschmünzen überhaupt
so ein großes Problem?
Geldfälscher setzen in der Regel auf Banknoten mit höherem Wert. Daher ist in Europa die Zahl der Blüten – auf insgesamt niedrigem Niveau – deutlich größer als die der Falschmünzen. In Deutschland geht die Zahl gefälschter Euro-Münzen nach Bundesbank-Angaben seit 2007 (82 000 Stück) stetig zurück: Im vergangenen Jahr waren es 34 129 Stück, zu 80 Prozent Zwei-Euro-Münzen. Auch in Europa insgesamt gab es wieder einen Rückgang bei Münzfälschungen: von 192 200 im Jahr 2014 auf 142 000 im vergangenen Jahr. Das war der niedrigste Stand seit 2005, als es 100 000 Euro-Münzfälschungen in Europa gab. Dagegen wurden 2015 so viele Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen wie nie: 899 000 gefälschte Scheine zählte die Europäische Zentralbank. Rund elf Prozent davon entdeckten Banken, Handel und Polizei in Deutschland – auch dies der höchste Stand seit Einführung der Währung.