Bauen

Neubaugenehmigungen im Südwesten auf historischem Tief

Die Wohnungsnot ist auch im Südwesten groß. Neue Zahlen zeigen: Die Trendwende beim Neubau bleibt nicht nur aus - es geht weiter abwärts.  

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Die Zahl der Neubaugenehmigungen ist 2024 weiter abgesackt. (Symbolbild)  | Foto: Marijan Murat/dpa
Die Zahl der Neubaugenehmigungen ist 2024 weiter abgesackt. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Fellbach (dpa/lsw) - Die Krise im baden-württembergischen Bausektor spitzt sich zu. Im vergangenen Jahr genehmigten die Ämter im Neubau gut 6.600 Wohnhäuser und mehr als 2.600 Nichtwohngebäude wie Büro- und Verwaltungsgebäude. Das geht aus Daten des Statistischen Landesamtes hervor. Zusammengenommen sind das rund 4.200 Neubauvorhaben oder 31,2 Prozent weniger als im ohnehin schwachen Vorjahr. 

Das ist ein historischer Tiefstand: In der bis 1950 zurückreichenden Zeitreihe der Statistiker findet sich für keine der Kategorien ein niedrigerer Wert. Das bestätigte eine Sprecherin. Das gilt demnach auch für die Zahl der zum Bau freigegebenen Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sie sank um mehr als ein Viertel - von gut 28.300 im Vorjahr auf knapp 20.700. Allein seit 2021 hat sich die Zahl damit mehr als halbiert. 

Noch nicht aufgelistet wurde hingegen die Zahl neuer Wohnungen, die 2024 im Bestand oder in Nichtwohngebäuden genehmigt wurden. Frühere Statistiken zeigen, dass in diesen Kategorien wenige Tausend Wohnungen pro Jahr fallen. 

Das Tief zeigt sich zum Beispiel auch bei den 50 Sparkassen im Südwesten. Ihr Neugeschäft mit Krediten für den privaten Wohnungsbau hat sich etwas erholt. Das Volumen lag 2024 mit 8,5 Milliarden Euro den Angaben zufolge rund 30 Prozent über dem schwachen Vorjahr. Gut 85 Prozent davon entfielen allerdings auf die Finanzierung von Bestandsimmobilien. "Impulse für den Neubau fehlen leider", sagte Sparkassenpräsident Matthias Neth unlängst.

Bauwirtschaft pessimistisch

In der Bauwirtschaft herrscht bereits seit einiger Zeit Alarmstimmung. Vor allem die Preisanstiege für Material und Energie sowie höhere Kreditzinsen machen Bauen für viele Auftraggeber unrentabel. Die Branche rechnete zuletzt damit, dass sich die Talfahrt im Wohnungsbau in diesem Jahr weiter fortsetzen wird.

Dem Verbandspräsidenten der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Markus Böll, zufolge ist der Auftragseingang weiter rückläufig. Entsprechend rechne man 2025 mit einem weiteren leichten Umsatzminus in der Branche.

Im Bauhauptgewerbe gab es nach Angaben es Statistischen Landesamtes 2024 fast 8.500 Unternehmen. Zu dieser Branche, die der Verband vertritt, zählen unter anderem Betriebe, die Rohbauten errichten. Dort arbeiteten im vergangenen Jahr gut 116.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

© dpa‍-infocom, dpa:250213‍-930‍-374268/1

Schlagworte: Markus Böll, Sparkassenpräsident Matthias Neth
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