Gemeinderat
Neubau oder Bestandsgebäude – Standortdebatte zum Weisweiler Rettungszentrum
Do, 27. Juni 2024, 17:00 Uhr
Weisweil
Der Gemeinderat Weisweil hat über einen alternativen Standort für das neue Rettungszentrum beraten. Der Kreisbrandmeister erklärte, warum die Nutzung eines Bestandsgebäudes nur auf ersten Blick wirtschaftlicher ist.
Ist das fertige und rund sieben Jahre alte Gebäude im Gewerbegebiet eine Alternative zu einem Neubau des Rettungszentrums? Diese Frage wurde im Ort heiß diskutiert. Aus dem Gemeinderat wurde daher der Antrag auf eine Prüfung gestellt. Deren Ergebnisse wurden am Mittwoch in einer öffentlichen Sitzung beraten. Das Interesse war groß: Für die Zuhörer mussten am Abend noch zusätzliche Stühle in den Bürgersaal geschafft werden.
Leiberich rechnete grob und "über den dicken Daumen" mit Kosten von 4,5 Millionen Euro für einen Neubau. Kauf und Umbau des vorhandenen Gebäudes im Gewerbegebiet berechnete er mit rund 3,5 Millionen Euro. Zur Rechnung gehört auch der Blick auf die Zuschüsse, die aktuell neu geregelt werden. Wurden bisher Neu- und Umbauten bezuschusst, soll es ab 2025 nur noch Zuschüsse für Neubauten geben. Darunter könnte der Anbau fallen. Beim Neubau kann die Gemeinde mit Zuschüssen von rund 550.000 Euro rechnen, bei einem Umbau von maximal 110.000 Euro aus der so genannten Fachförderung für das Feuerwehrwesen. Kosten für die Schaffung von Baurecht fallen in beiden Fällen an: Im Gewerbegebiet müsste der Standort als Sonderfläche ausgewiesen werden, im Kenzinger Weg ist für die Ausweisung der Sonderfläche eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich.
Gemeinderat Michael Stroda sah danach "nur geringe Mehrkosten" bei einem Neubau. Er erinnerte zudem daran, dass mit einer gemeindlichen Nutzung die Gewerbefläche geringer würde und damit auch die Chance auf Arbeitsplätze vor Ort. "Für mich war es ganz wichtig, dass die Prüfung stattfand", sagte Gemeinderätin Rosemarie Schmidt aus der Reihe der Antragsteller. "Ich werde gegen meinen eigenen Antrag stimmen", hatte sie nach der Stellungnahme des Kreisbrandmeisters gesagt. Das trug ihr den Vorwurf "lächerlich" aus den Reihen der Zuhörer ein. "Ich finde es nicht lächerlich, wenn ich Bedenken aus dem Ort aufnehme", gab Schmidt am Ende der Sitzung als persönliche Erklärung ab.
Der Gemeinderat lehnte den Antrag auf eine weitere ausführliche Prüfung des Firmengeländes einstimmig ab. Er vergab danach geschlossen die Objektplanung für den Neubau am Kenzinger Weg an ein Architekturbüro in Breisach. Es hatte unter fünf Bewerbern im bereits erfolgten Bietergespräch die meisten Bewertungspunkte geholt. Wie das Gebäude platziert wird, entscheidet der neue Gemeinderat: "Im Idealfall schaffen wir es, es zügig anzugehen", sagte Bürgermeister Michael Baumann. Der Vorentwurf fürs neue Rettungszentrum könnte dann zum Jahreswechsel vorliegen.
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren