Interview mit einer Gynäkologin
"Natürliche Geburtshilfe bedeutet, dem spontanen Verlauf der Geburt Raum zugeben"
Seit acht Jahren arbeitet Dr. Gabriele Schneider in der geburtshilflich-gynäkologischen Abteilung des evangelischen Diakonikrankenhauses in Freiburg. In diese Abteilung werden jedes Jahr etwa 1400 Kinder geboren. Über ihre Arbeit und über ihre eigenen Ansichten zur Geburtshilfe sprach sie mit Immanuel Schneider.
Immanuel Schneider, Klasse 9b & Martin-Schongauer-Gymnasium Breisach
Mo, 24. Jun 2013, 10:29 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie unterscheidet sich für Sie die natürliche von der klinischen Geburtshilfe?
Schneider: Natürliche Geburtshilfe bedeutet für mich, dem spontanen Verlauf der Geburt den größtmöglichen Raum zugeben. Das heißt, ich greife nur dann in das Geschehen ein, wenn dies unbedingt nötig ist – etwa wenn ein Nicht-Eingreifen eine Gefahr für das Kind oder die Mutter mit sich brächte. Klinische Geburtshilfe hingegen meint ein schnelles operatives Eingreifen, um im Notfall Mutter und Kind zu schützen, manchmal aber auch aus Ungeduld oder aus fehlendem Vertrauen in den natürlichen Ablauf einer Geburt.
Zischup: Demnach bevorzugen Sie die natürliche Geburtshilfe?
Schneider: Ja, ich glaube, die normale, spontane Geburt, wie sie seit Urzeiten stattfindet, stellt einen Wert dar, den es zu erhalten gilt. So wurde herausgefunden, dass Kinder, die ohne Wehen, mittels Kaiserschnitt auf die Welt kamen, lebenslang einen erhöhten Stresshormonspiegel haben und Belastungen nicht so gewachsen sind wie Kinder, die eine normale Spontangeburt erlebt haben.
Zischup: Was haben Sie für Aufgaben bei der spontanen Geburt?
Schneider: Meine Aufgabe ist, die Geburt zu beobachten und wenn es nötig ist, einzugreifen. Die Hebammen begleiten und überwachen die normale Geburt.
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