Büttenspektakel

Narren rüsten sich zum Kappenabend Blau-Weiß

Die Narren haben bekanntlich ihre eigenen Zahlen und Daten für Jubiläen. Kein Wunder, dass der 121. Kappenabend diesmal groß rauskommen soll.  

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Abschied vom Präsidentenamt: Jo Saar will abtreten.  | Foto: Truöl
Abschied vom Präsidentenamt: Jo Saar will abtreten. Foto: Truöl

EMMENDINGEN. Elf mal elf Jahre sind schließlich kein Pappenstil, selbst wenn die 120. Auflage im vergangenen Jahr mangels Personal und ausreichend büttenreifer Beiträge ausfallen musste. Doch am 26. Februar verspricht Präsident Jo Saar in der Elzhalle ein Humor-Festival mit alten und neuen Talenten. Die Anfänge der karnevalistisch-geprägten Emmendinger Saalfasnet reichen weit zurück ins 19. Jahrhundert. Bereits für 1863 ist der erste Maskenball der Sängerrunde Hochberg belegt – bis heute der "Mutterverein" des Elferrats Blau-Weiß. Bälle und Fasnetsaktivitäten häuften sich, bis schließlich 1890 zeitgleich Kappenabend und Bockfrühschoppen eingeführt wurden. Die Leitung der Kappenabende lag damals noch in Händen eines Komitees, dessen Mitglieder nicht genannt waren. Nur einmal findet sich in Unterlagen die Unterschrift: Gift, Leim, Leder – für Stadtarchivar Hansjörg Jenne die Pseudonyme für den Apotheker Bouisson, den Buchbindermeister Blenkner und den Lederfabrikanten Rehm. Während beim Bockfrühschoppen im Bautzen-Saal die Mannsbilder unter sich blieben, durften beim Kappenabend zunächst nur die Mitglieder zusammen fröhlich sein. Mit Rücksicht auf die Damen galt absolutes Rauchverbot. Immer wieder gab es im Verlauf der Jahrzehnte Absagen, sei es weil die Zeiten einfach nicht nach Spaß und Humor waren, sei es weil die geeigneten Nummern für eine zünftige Bütten-Parade fehlten. Erst 1951 wurden Kappenabend und Bockfrühschoppen wieder zum festen Bestandteil der tollen Tage in Emmendingen, zunächst veranstaltet in den Blumen-Sälen, ab 1969 dann in der neu erbauten Fritz-Boehle-Halle. Die einjährige Denkpause vor dem närrischen Jubiläum hat laut Blau-Weiß-Präsident Joachim Saar "den Druck aus dem Kessel genommen". Der Rückzug bekannter Bütten-Stars, berufliche Veränderungen und ein Trauerfall hatten die Entscheidung, den 120. Kappenabend abzusagen, begünstigt. Nun sei das Team wieder motiviert, habe neue Akteure verpflichten können, die Pleiten, Pech und Pannen des verflossenen Jahres besingen oder in der Bütt, dem närrischen Rednerpult, mehr oder weniger sinnige Gedanken über das lokalpolitische Geschehen zum Vortrag bringen. "Nicht nur den Aktiven hat etwas gefehlt", glaubt Saar, was Nachfragen nach der diesjährigen Veranstaltung bestätigen. Verraten wird noch nichts, doch die Programmmacher, zu denen auch Hartmut Mößner, Peter van der Klej und Clemens Allweyer zählen, sind zuversichtlich, dass der "121er" zu einem Höhepunkt werden könnte. Die berühmten Zettelsammlungen sind jedenfalls gut gefüllt: "Im Vorfeld passieren ja oft die kuriosesten Dinge", weiß Saar. Für Saar ist es übrigens der letzte Kappenabend als Präsident: Nach über 30 Jahren will er das Amt abgeben. Ob er auf der Narren-Bühne weitermacht, will er in aller Ruhe entscheiden. Ein Wiedersehen mit Akteuren aus vergangenen Tagen Zum Jubiläum soll es übrigens ein "Best of" aus vergangenen Kappenabend-Tagen geben. Die Emmendinger können in den nächsten Wochen Wünsche äußern, welche Akteure und Beiträge sie gerne wiedersehen würden. Nach Möglichkeit wollen die Veranstalter die Wünsche erfüllen. Unvergessen sind beispielsweise Mößner und Saar als "Niemännle", der "Bautzengeist" oder die Playback-Nummer "Volare". Unter allen Einsendungen, verspricht Saar, wird auch ein Preis verlost. Eine Ausstellung in der Volksbank mit Fotos und Dokumenten erinnert an die Anfänge und Geschichte des Kappenabends. Sie wird am Freitag, 11. Februar eröffnet. Info: Der Vorverkauf für den Kappenabend beginnt am Freitag bei Augenoptik Wipfler; Wünsche für das Best-of per E-Mail an [email protected]m oder an Jo Saar, Burgstraße 23 in Emmendingen.

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