Versammlung
Nach Ausschreitungen in Lahr verbietet Freiburg eine Kurden-Demonstration
Beim sogenannten "Langen Marsch" der Kurden kommt es am Donnerstagabend in Lahr zum Krawall. Mehrere Polizisten werden dabei leicht verletzt. In Freiburg zieht man nun Konsequenzen.
dpa & BZ-Redaktion
Fr, 14. Feb 2025, 13:44 Uhr
Freiburg
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![In Lahr eskaliert eine Kurden-Demonstration am Donnerstagabend. | Foto: Endrik Baublies In Lahr eskaliert eine Kurden-Demonstration am Donnerstagabend. | Foto: Endrik Baublies](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/73/7b/b8/410221496-w-640.jpg)
Nach Ausschreitungen beim sogenannten "Langen Marsch" der Kurden in Lahr ist nun eine angemeldete Demonstration in Freiburg verboten worden. Grund seien die Erfahrungen mit Veranstaltungen desselben Anmelders in anderen Kommunen, teilte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mit. "Wir machen das nur selten." Die Demonstration war für den heutigen Freitag geplant.
In Lahr waren am Donnerstag zehn Polizisten leicht verletzt worden, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte. Zunächst war von neun leicht verletzten Beamten die Rede gewesen. Bei dem alljährlichen "Langen Marsch" der Kurden nahmen nach Angaben der Polizei etwa 120 Menschen teil. In Freiburg trafen sich am Freitagmorgen gegen 10 Uhr rund 30 Demonstrierende im Dietenbachpark zu der Kundgebung. Sie verließen den Park aber gleich wieder, nachdem dem Versammlungsleiter das Verbot mitgeteilt worden war.
Aktivisten fordern, den inhaftierten Gründer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, freizulassen. Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation angesehen.
Polizei berichtet von Angriffen
Mehrere Menschen hatten sich laut Polizei in Lahr vermummt. Beamte wurden den Angaben zufolge mit Fahnenstangen und Stöcken angegriffen. Auch Flaschen wurden geworfen. Fahrzeuge wurden beschädigt. Die Versammlung wurde aufgelöst und die Identität von 64 Personen festgestellt.
Hintergrund: Ausschreitungen bei kurdischer Demo in Lahr – Polizei mit Flaschen und Fahnen angegriffen
Alle festgenommenen Personen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Später beruhigte sich die Lage. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen Landfriedensbruch, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie Körperverletzungsdelikten.
Freiburg will mögliche Ausschreitungen verhindern
Eine Demonstration könne verboten werden, falls Sicherheit und Ordnung unmittelbar gefährdet seien, sagte der Freiburger Stadtsprecher. Mögliche Ausschreitungen sollten in der Universitätsstadt verhindert werden. Zuletzt seien im vorvorigen Jahr propalästinensische Versammlungen untersagt worden.