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Nach Ausschreitungen in Lahr verbietet Freiburg eine Kurden-Demonstration

Beim sogenannten "Langen Marsch" der Kurden kommt es am Donnerstagabend in Lahr zum Krawall. Mehrere Polizisten werden dabei leicht verletzt. In Freiburg zieht man nun Konsequenzen.  

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In Lahr eskaliert eine Kurden-Demonstration am Donnerstagabend.  | Foto: Endrik Baublies
In Lahr eskaliert eine Kurden-Demonstration am Donnerstagabend. Foto: Endrik Baublies

Nach Ausschreitungen beim sogenannten "Langen Marsch" der Kurden in Lahr ist nun eine angemeldete Demonstration in Freiburg verboten worden. Grund seien die Erfahrungen mit Veranstaltungen desselben Anmelders in anderen Kommunen, teilte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mit. "Wir machen das nur selten." Die Demonstration war für den heutigen Freitag geplant.

In Lahr waren am Donnerstag zehn Polizisten leicht verletzt worden, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte. Zunächst war von neun leicht verletzten Beamten die Rede gewesen. Bei dem alljährlichen "Langen Marsch" der Kurden nahmen nach Angaben der Polizei etwa 120 Menschen teil. In Freiburg trafen sich am Freitagmorgen gegen 10 Uhr rund 30 Demonstrierende im Dietenbachpark zu der Kundgebung. Sie verließen den Park aber gleich wieder, nachdem dem Versammlungsleiter das Verbot mitgeteilt worden war.

Aktivisten fordern, den inhaftierten Gründer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, freizulassen. Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation angesehen.

Polizei berichtet von Angriffen

Mehrere Menschen hatten sich laut Polizei in Lahr vermummt. Beamte wurden den Angaben zufolge mit Fahnenstangen und Stöcken angegriffen. Auch Flaschen wurden geworfen. Fahrzeuge wurden beschädigt. Die Versammlung wurde aufgelöst und die Identität von 64 Personen festgestellt.

Alle festgenommenen Personen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Später beruhigte sich die Lage. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen Landfriedensbruch, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie Körperverletzungsdelikten.

Freiburg will mögliche Ausschreitungen verhindern

Eine Demonstration könne verboten werden, falls Sicherheit und Ordnung unmittelbar gefährdet seien, sagte der Freiburger Stadtsprecher. Mögliche Ausschreitungen sollten in der Universitätsstadt verhindert werden. Zuletzt seien im vorvorigen Jahr propalästinensische Versammlungen untersagt worden.

Schlagworte: Abdullah Öcalan
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Kommentare

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Armin Fahl

2 seit 14. Feb 2025

Wie kommt es, das alle Demonstationen der letzten zehn Jahre zum Thema Kurdistan in Freiburg zum einen friedlich und zum anderen in guter Zusammenarbeit mit der Polizei statt fanden - aber in Lahr dermaßen eskalieren?
Die kurdischen und solidarischen Menschen in Freiburg und Lahr unterscheiden sich nicht sonderlich. Liegt der Verdacht nahe, dass es an einer auf Krawall gebürsteten Einsatzleitung der Polizei liegen muss ....
Wäre mal eine Untersuchung wert.

Armin Fahl

2 seit 14. Feb 2025

Und nun zur Untersuchung einer auf Krawall gebürsteten Polizei:
Ich war an Abend in Lahr um mir anzuschauen, was dort geschieht. Wenn man sich mit Teilnehmenden des langen Marsches unterhält kommt zB:
- erst hat die Polizei gesagt, die Musik ist zu laut, haben wir sie leiser gemacht
- dann sagten sie: Musik ist verboten. Haben wir sie aus gemacht und gesungen.
- dann sagten sie, wir waren im Wald unterwegs: singen ist auch verboten.
So ging es in einem fort. Immer fiel ihnen etwas neues ein, was sie uns verbieten wollten.
Ich selber hörte, wie ein Polizist in die Kamera von fünf Verletzten sprach - ich war zwar nicht sofort zur Stelle, aber der ankommender Krankenwagen war eindeutig da, um von der Polizei verletzte Teilnehmer der Demonstration zu behandeln.
Nur fünf verletzte Polizisten bei einer "Kurden" Demonstration? Das kann wohl nicht sein, und so wurde die Anzahl der Verletzten Polizisten nochmal schwups verdoppelt. Das muss aber nach 23h geschehen sein, als sich in Lahr nichts mehr regte, denn die von mir beobachtete Kameraszene war zu der Zeit.
Und, gerichtet an die Personen, die meinen die Kurden sollen doch ihre Probleme in Kurdistan lösen: wenn die Deutschen ihre Waffen in Deutschland behalten würden, hätten die Kurden in Kurdistan gleich weniger Probleme.
Und daher sind auch "Kurden"- Demos ethnisch sehr bunt und eigentlich gar keine "Kurden"-Demos.

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