Filmfestival
Mr. Berlinale geht in Ruhestand: Interview mit Dieter Kosslick
Roter Schal, schwarzer Schlapphut: 17 Jahre hat Dieter Kosslick als Leiter eines der weltweit wichtigsten Filmfestival die Stars auf dem roten Teppich begrüßt. Jetzt tritt er ab.
Ulf Lippitz & Christiane Peitz
So, 3. Feb 2019, 16:34 Uhr
Kultur
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Kosslick: Ganz schön mutig, was ich mir da zugetraut hatte. Im Grunde hatte ich nur ein halbes Jahr Zeit, um das Festival vorzubereiten. Mir war gar nicht klar, wie man es organisiert. Das waren andere Verhältnisse als heute. Bei meinem ersten und einzigen Besuch vor Amtsantritt in den Büroräumen wurde ich morgens um elf gefragt: Möchtest du einen Whiskey haben?
BZ: Geht heute nicht mehr. Hatten Sie sich was Besonderes für die Eröffnung ausgedacht?
Kosslick: Corinna Harfouch als Künstlerin aus dem früheren Osten und Michael Ballhaus als Filmschaffender aus dem Westen sollten durch den Abend führen und damit symbolisieren, dass die Berlinale weiterhin Deutsch-Deutsches verbindet. Michael musste kurzfristig absagen, und Hanns Zischler übernahm. Dann ging alles holterdiepolter: Bundeskanzler Schröder saß vorne, ich in Reihe 20 hinter den Stars, und nichts klappte. Die Blätter mit den Ansagen waren verkehrt sortiert. Der arme Hanns Zischler schlug sich mutig durch das Konvolut. Jedes Mal, wenn Corinna Harfouch ans Mikrofon ging, pfiff es so laut, dass man sich die Ohren ...