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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2017 I

Mission Ataan

Von David Henschelmann und Karl Mac Namara, Klasse 4a, Schönbergschule, Ebringen  

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B. Zetti ist in der Bibliothek auf der Suche nach spannendem Lesestoff. Plötzlich sieht er ein dickes, altes Buch mit goldenen Schnallen. Er öffnet es, kann gerade noch "Unglaublich!" rufen – und schon ist er mittendrin im Abenteuer.

Das Hauptthema der Zeitung und des Fernsehens ist gerade, dass eine zweite, erdähnliche Welt 130 Lichtjahre von der Erde entdeckt wurde. Unter dem Artikel in der Zeitung steht, dass noch Astronauten gesucht werden. Sie würden in einem riesigen Shuttle mit Hyperantrieb zu der zweiten Erde fliegen. Natürlich gibt es ein Problem. 130 Lichtjahre! Aber Wissenschaftler haben eine große Kabine entwickelt, in der man nicht altert, bis man sie verlässt. Es ist schon immer B. Zettis Traum gewesen, Astronaut zu werden, durch das Weltall zu fliegen und damit berühmt zu werden. Natürlich will er sich für den Job bewerben. Seine Mutter würde es ihm aber ganz sicher nicht erlauben. Also muss er es heimlich machen.

Gleich am nächsten Morgen ruft er beim Weltraumforschungsinstitut an. Es geht eine sehr nette Frau ans Telefon. Sie sagt: "Wenn du die Tests bestehen kannst, bist du dabei!" "Ich werde mich darauf vorbereiten", antwortet B. Zetti. "Kommen Sie gleich morgen zum Weltraumforschungsinstitut!" "Ich werde da sein", erwidert er.

Am Mittag um 12 Uhr fährt er mit seinem Fahrrad zum Institut. Er weiß schon ungefähr, wo es liegt, denn er war mit seiner Mutter auf dem Weg zum Freibad schon ein paarmal daran vorbeigefahren. Nach einer Dreiviertelstunde kommt er beim Forschungsinstitut an. Er staunt nicht schlecht, als er sieht, wie viel andere Menschen sich noch beworben haben. Als er merkt, dass alle zwischen 20 und 40 Jahre alt sind und er nur neun, fällt ihm auf, wie gefährlich das eigentlich ist. Doch jetzt gibt es kein Zurück mehr. Also betritt er das riesige Gebäude. Von innen sieht es noch viel größer aus. Braune, grüne, blaue Planeten hängen von der Decke. Dann ertönt eine laute Stimme: "Schön, dass ihr alle gekommen seid! Ihr werdet alle eine wichtige Reise zum Planeten Ataan, unserer zweite Erde, unternehmen. Vorher müsst ihr aber noch lernen, mit der Schwerelosigkeit umzugehen. Die meisten von euch kennen sich damit hoffentlich schon aus!"

Da erschrickt B. Zetti. Daran hat er gar nicht gedacht. Er weiß noch nicht einmal, wie ein Astronautenanzug aussieht. Nach der Rede beginnen sie mit den Tests. Als Erstes wird B. Zetti von einem wohlbeleibten Mann mit Anzug angesprochen: "Du bist ja ein Kind. Eigentlich darfst du nicht mit, aber wir brauchen jeden Mann, entschuldige … jedes Kind. Also fangen wir an. Zieh den Anzug an! Okay, jetzt geh in diesen mit Schwerkraft gefüllten Raum!" B. Zetti bleibt der Mund offenstehen. Als er versucht zu laufen, gibt es plötzlich kein oben und unten mehr. Es ist schwer, sich daran zu gewöhnen. Als er das einigermaßen kapiert hat, muss er die Zeichensprache auswendig lernen. Auch das ist nicht einfach, aber es ist total wichtig, um sich im Raumschiff zu verständigen. Damit kann er das Wichtigste. Aber erst muss er noch einige Rütteltests bestehen, damit er sich beim Start nicht verletzt. Doch jetzt will er schnell wieder nach Hause, damit seine Mutter nicht noch Verdacht schöpft. Bevor er von daheim weggegangen ist, hat er einen Zettel an die Tür gehängt: "Ich bin bei Johann."

B. Zetti wird vom Forschungsinstitut informiert, dass die Reise in einer Woche losgehen wird. Er soll gut vorbereitet sein. Heute geht es endlich los. B. Zetti hat die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Wieder schreibt er: "Ich fliege nach Ataan!" Irgendwas kommt ihm komisch vor von dem, was er geschrieben hat.

Er muss 130 Lichtjahre zurücklegen und das ist wichtiger als ein Zettel. Er fährt mit seinem Fahrrad zum Institut. Dort bekommt er wieder von dem wohlbeleibten Mann seinen Raumanzug. Ein letzter Test - und los geht es. Er läuft zum Shuttle hinüber wie alle anderen Astronauten. Sie besteigen die Schlafkammer. Darin ist genug Platz für alle. An der Wand hängt eine große Anzeige. Auf ihr steht: Das Schlafmittel wirkt in zehn Minuten und dreiundzwanzig Sekunden. Mittlerweile haben sich alle einen Schlafsack ausgesucht. Jetzt hört B. Zetti laut den Countdown von draußen: "9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 … Go!"

Es rüttelt ihn durch, aber durch die Tests ist er schon daran gewöhnt. Ein Blick auf die Anzeige und das Schlafmittel wirkt in 38 Sekunden. Er versucht, sich zu entspannen. Nach einer Weile befindet er sich im Tiefschlaf. Was er nicht weiß ist, dass er 90 Jahre zu früh aufwachen, wird – Ratzepühhhhh! BOOOOOOOOOOOOOMMMMM! – "Wo bin ich? Wer bin ich? Und was bin ich?"… Ach so! Ich bin im Shuttle auf dem Weg zu Ataan. Die anderen schlafen noch. Egal, wenn ich als erster Mensch einen Fuß auf Ataan gesetzt habe, kann ich sie immer noch wecken." Doch da hörte er ein leises Piepen aus dem Maschinenraum. Er geht hin und will nachschauen, was das ist. Da sieht er es. Die ferngesteuerte Lenkung zeigt, dass ein Komet in den Motor eingeschlagen ist. Deswegen ist er aufgewacht.

Plötzlich hört er laute Schritte. Sie kommen immer näher. Er presst sich an die Wand. Er ist auf alles gefasst. Nur nicht auf das! Es ist sein Schlafsacknachbar. "Hi! Ich bin Jim." "Hallo", antwortet B. Zetti. "Wir haben jetzt leider beide ernsthafte Probleme", sagt Jim. "Wieso?", fragt B. Zetti. "Wir sind noch 90 Lichtjahre von Ataan entfernt und können nicht mehr in die Schlafkabine zurück. Aber du könntest es schaffen, wenn wir mit Hyperantrieb fliegen", meint Jim. "Das mit dem Hyperantrieb wird nichts. Der Komet hat den Motor stark beschädigt." "Na toll, jetzt müssen wir hier beide warten, bis wir sterben", sagt Jim. "Ja, leider!", meint B. Zetti. So finden 198 Astronauten 90 Lichtjahre später zwei tote Astronauten im Raum vor der Schlafkabine. Heute wohnen schon 50 000 000 Menschen auf Ataan.

Ressort: Schreibwettbewerb

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