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"Meine älteste Schülerin ist 88 Jahre"

ZISCH-INTERVIEW mit der Musikerin und Klavierlehrerin Sonja Hänig über ihre große Leidenschaft und ihr Leben.  

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Musikerin und Klavierlehrerin Sonja Hänig  | Foto: privat
Musikerin und Klavierlehrerin Sonja Hänig Foto: privat

Die große Leidenschaft, beinahe schon Berufung, von Sonja Hänig ist das Klavierspielen. Im Interview erzählt sie ihrer Schülerin und Zisch-Reporterin Zofia Federer aus der Klasse 4a der Grundschule Biengen in Bad Krozingen von ihrem Werdegang als Musikerin und von ihrem Leben.

Zisch: Was machst du beruflich?

Hänig: Ich bin Musikerin. Hauptsächlich arbeite ich als selbständige Klavierlehrerin. Als ausgebildete Konzertpianistin begleite ich Chöre, Sänger, Instrumentalisten, ich spiele aber auch gerne solo. Vertretungsweise leite ich auch Chorproben.

Zisch: Wie bist du zu dem Beruf gekommen?

Hänig: Ich war schon immer Frau Lehrerin. Mit meiner neun Jahre jüngeren Schwester habe ich als Kind Schule gespielt und ihr Lesen und Englisch beigebracht, sie war auch meine erste Klavierschülerin. Ursprünglich wollte ich Sprachen studieren. Als ich 15 oder 16 Jahre alt war, hat mein Klavierlehrer mir vorgeschlagen, das Hauptfach Klavier zu studieren. Da war ich zuerst überrascht, dass es das gibt, war aber sofort Feuer und Flamme dafür. Ab dann hatte ich jeden Freitag neben dem Klavier- auch Theorieunterricht und abends habe ich als Gegenleistung den Kirchenchor meines Klavierlehrers begleitet. Nach bestandener Aufnahmeprüfung habe ich dann einschließlich eines Urlaubsjahrs für Kammermusik und eines Aufbaustudiums insgesamt sieben Jahre studieren dürfen.

Zisch: Magst du deine Arbeit und warum magst du sie?

Hänig: Oh ja, sehr. Meine eigenen Lieblingsbeschäftigungen sind Lesen und Lernen. Ich finde es wunderschön, dabei zu sein, wenn andere etwas lernen, und ich dabei helfen kann, dass alles einfacher wird und auf jeden Fall interessant.

Zisch: Wie viel Geld verdienst du mit deinem Beruf?

Hänig: Meine Idee war immer, dass ich als Frau genug verdiene, um unabhängig leben zu können, und ich wollte immer einen Beruf haben, der sich fast wie ein Hobby anfühlt. Das hat funktioniert. Auch vor meiner Heirat habe ich alleinerziehend mit Kind ein schönes und gemütliches Leben finanzieren können.



Zisch: Wie alt sind dein ältester und jüngster Schüler?

Hänig: Meine Ältesten sind 80 und älter. Die Älteste ist 88 Jahre alt und spielt komplett alle Walzer und Nocturnes von Chopin. Meine jüngsten sind sechs Jahre alt. Eine ist noch im Kindergarten, sie braucht aber dringend Lernfutter.

Zisch: Spielen deine Kinder ein Instrument und wenn ja, welches?

Hänig: Beide spielen sehr gut Klavier. Die eine spielt gern romantische und klassische Musik, die andere singt eher Popsongs und spielt dazu ihre eigenen Begleitungen.

Zisch: Findest du das gut?

Hänig: Natürlich. Hobbys sind sehr wichtig und etwas Künstlerisches oder Kreatives sollte meiner Meinung nach immer dabei sein. Es freut mich, dass mich meine Tochter in Berlin ab und zu nach Noten fragt und die andere gerade in einer Band singt und spielt.

Zisch: Wie hast du das Klavierspielen kennengelernt?

Hänig: Keine Ahnung. Ich weiß nur, wie spannend es am Anfang war. Ich hatte noch kein eigenes Klavier und durfte mit sieben Jahren nach der Schule allein direkt zu meiner Klavierlehrerin laufen und dort jeden Tag eine halbe Stunde üben. Sie hat in der Zeit Geschirr abgespült und dabei ziemlich laut geklappert.

Zisch: Wann hattest du dein erstes eigenes Klavier?

Hänig: Nach ein paar Monaten haben meine Eltern ein günstiges Klavier ergattert. Es steht heute noch bei meinen Eltern.

Zisch: Hast du schon mal ein anderes Instrument gespielt?

Hänig: Ich habe auch ein bisschen Orgel und Cembalo spielen gelernt und ich nehme seit 15 Jahren Gesangsstunden. Eigentlich wollte ich als zweites Instrument Geige spielen lernen, habe aber eine Gitarre geschenkt bekommen. Den Gitarrenunterricht fand ich schön, habe aber nie geübt.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 01. April 2022: PDF-Version herunterladen

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