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Mein Körper gehört mir

Waldkircher Viertklässler machten ein Theaterprojekt über sexuellen Missbrauch .  

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In den letzten drei Wochen vor den Herbstferien durften wir, die Klasse 4a der Kastelbergschule Waldkirch, am Theaterprojekt "Mein Körper gehört mir" teilnehmen. Jeden Dienstag in der fünften Stunde gingen wir in den Bewegungsraum der Kastelbergschule. Dort warteten Gregor und Sabine auf uns, zwei ausgebildete Schauspieler. Sie erzählten uns viele Dinge über Ja- und Nein-Gefühle und über sexuellen Missbrauch. Wir begannen immer mit einem Rap, der davon handelte, dass jeder alleine über seinen Körper bestimmen darf.

Danach spielten uns die beiden sehr netten Schauspieler kleine Theaterstücke vor, in denen ein Kind immer in eine Situation kam, die ihm unangenehm war, oder in der es unsicher war, was es tun sollte. In einer Theaterszene ging es beispielsweise darum, dass ein Mädchen nach der Schule mit dem Bus nach Hause fahren wollte. Im Bus ärgerte sie aber ein Jugendlicher mit einer Luftpumpe und berührte sie immer wieder damit. Am Anfang dachte das Mädchen, es sei nur ein Versehen, aber am Ende hat sie laut und deutlich "Nein" gesagt, und der Jugendliche ging mit einem peinlichen Gefühl aus dem Bus. In einer anderen Szene verabredete ein Mädchen sich mit einem Jungen aus dem Chat und stellte dann fest, dass der Junge ein erwachsener Mann ist.

Gregor und Sabine versicherten uns immer wieder, dass in solchen Momenten immer der Täter Schuld hat, nie das Kind, das beteiligt ist. Außerdem wiederholten wir ein paar Mal die drei Fragen, die wir uns immer stellen sollen, wenn jemand etwas von uns will, bei dem wir uns unsicher sind, ob das richtig und gut ist. Die Fragen lauten: Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl? Weiß jemand, wo ich bin? Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche? Wir haben gelernt, dass wir Nein sagen dürfen, wenn wir etwas nicht wollen und dass wir uns immer Hilfe holen sollen, wenn uns etwas passiert, was uns ein ungutes Gefühl macht. Manchmal ist es sogar nötig, mehreren Leuten von so etwas zu erzählen, bis man Unterstützung bekommt. Am Schluss bekamen wir noch die kostenlose Telefonnummer von der Nummer gegen Kummer. Dort kann jedes Kind anonym anrufen, wenn es ein Problem hat, und bekommt dort Hilfe. Die Nummer lautet 116111. Das Projekt hat uns allen viel Spaß gemacht, obwohl es um ein so ernstes Thema ging.

Weitere Informationen zum Projekt unter http://www.tpw-osnabrueck.de

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. November 2020: PDF-Version herunterladen

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