Mehr Hebammen und Pflegepersonal sollen studieren.
Einmal Krankenschwester, immer Krankenschwester – dieser Satz gilt im Südwesten nicht mehr. Es gibt neue Hochschulangebote, die die Arbeit im Gesundheitswesen professioneller und für junge Menschen auch attraktiver machen sollen.
dpa
Sa, 11. Mär 2017
Beruf & Karriere
Thema: Stellen-Spezial 2017
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Einmal Krankenschwester, immer Krankenschwester – dieser Satz gilt im Südwesten nicht mehr. Es gibt neue Hochschulangebote, die die Arbeit im Gesundheitswesen professioneller und für junge Menschen auch attraktiver machen sollen.
Mit insgesamt 635 Studienanfängerplätzen, davon 70 für Masterabschlüsse, in 21 Studiengängen wird die Akademisierung der Gesundheitsberufe vorangetrieben. Im vergangenen Wintersemester wurde mit 145 Plätzen begonnen, etwa in den Bachelorstudiengängen Physiotherapie in Heidelberg und angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege in Karlsruhe. Angebote gibt es an Universitäten, den ehemaligen Fachhochschulen, pädagogischen Hochschulen und der dualen Hochschule. Der Schwerpunkt liegt auf der Pflege. Die Anträge der Hochschulen seien hart bewertet worden, um Billigangebote auszuschließen, sagte Bauer. Von 32 eingereichten Anträgen von Hochschulen wurden elf abgelehnt. Bis 2020 stehen für die Angebote 40 Millionen Euro aus der Landeskasse bereit.
Damit werde nicht nur ein Vorsatz des Koalitionsvertrages, sondern auch die Empfehlung des Wissenschaftsrates umgesetzt, zehn bis 20 Prozent eines Ausbildungsjahrganges in den jeweiligen Berufen akademisch auszubilden, erläuterte Bauer. "Wir reden also nicht darüber, dass alle Hebammen oder Pfleger ein Hochschulstudium haben sollen."
Auch Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung sollen die Möglichkeit haben, sich weiterzuqualifizieren. Dabei sei insbesondere die praxisorientierte duale Hochschule gefragt, erläuterte Bauer. Sie hoffe auch, dass die Gesundheitsberufe durch die Aufwertung für Männer attraktiver werden.
Die zunehmende Akademisierung der Gesundheitsberufe wird nach Prognose Bauers auch dem Ärztemangel entgegenwirken, unter dem besonders der ländliche Raum leidet. Denn die Absolventen der neuen Studiengänge könnten in multiprofessionellen Teams auch bisher Ärzten zugeordnete Aufgaben übernehmen. "Im Idealfall hat der Arzt dadurch mehr Zeit für den Patienten." Im bundesweiten Vergleich sei Baden-Württemberg mit dem Ausbau jetzt sehr gut aufgestellt, sagte Bauer und fügte hinzu: "Das wird aber nicht der letzte Schritt sein."
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